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Die meisten Badis der Region haben – trotz prächtigem Wetter – die Saison abgeschlossen. So fällt die Bilanz aus.
Sonnenschein die ganze Woche, am Sonntag soll das Thermometer in der Region gar nochmals auf bis zu 25 Grad klettern. Eigentlich perfekte Bedingungen, um draussen noch einen letzten Schwumm zu nehmen. Eigentlich: Denn die meisten Schwimmbäder in der Region haben vor einer Woche die Saison abgeschlossen. So fällt die Bilanz der einzelnen Badis aus.
«An das Rekordjahr 2018 mit einer extrem langen Schönwetterphase sind wir dieses Jahr nicht ganz herangekommen», sagt René Saurenmann, Betriebsleiter des Terrassenbads. Zwar habe es im Juli ein paar sehr extreme Hitzetage gegeben, «an denen wir dann bis zu 6500 Besucher pro Tag hatten. Aber mir wäre es lieber gewesen, die warmen Tage hätten sich etwas besser verteilt», so Saurenmann. Durfte sich das Terrassenbad 2018 über insgesamt 110 000 Besucher freuen, waren es dieses Jahr rund 96 000 Besucher.
«Es war eine gute Saison, die noch besser ausgefallen wäre, wenn der Frühling nicht ins Wasser gefallen wäre.» Oft sei es zwar gerade an Wochenenden schön gewesen, aber es sei eine kühle Brise gegangen. «Das schenkt sofort ein. Dann haben wir sofort rund zwei Drittel weniger Gäste.» Trotz des schönen Spätsommerwetters – am letzten Wochenende kamen nochmals knapp 600 Gäste in die Badi – ist das Terrassenbad seit letztem Sonntag geschlossen. «Eine Verlängerung der Saison würde sich betriebstechnisch nicht lohnen.»
Nebst den knapp 100 000 Besuchern freut sich Saurenmann auch darüber, dass die Saison ohne grössere Unfälle über die Bühne gegangen sei. Was ihm hingegen zu denken gibt: «Wir mussten fast täglich ins Wasser und Kinder sichern, weil Eltern diese zu wenig beaufsichtigt hatten.» Oft seien die Eltern wegen Smartphones abgelenkt. «Dieses Phänomen nimmt immer mehr zu.»
Für das Schwimmbad im Tägi, war es quasi die zweite Saison im Provisorium, da zurzeit die Sanierungs- und Ausbauarbeiten beim Hallenbad und der Eisbahnanlage und der Eventhalle laufen. Marco Baumann, CEO der Tägi AG, zieht eine «grundsätzlich positive Bilanz». Zwar sei man nicht an die Zahlen von 2018 mit 61 000 Gästen herangekommen, «aber mit 55 000 Besuchern erzielten wir auch diesen Sommer einen guten Wert», so Baumann.
Vor allem der Start in die Saison sei fulminant gewesen. «Und Ende Juni hatten wir mit 4000 Gästen unseren absoluten Rekordtag.» Baumann freut sich nun bereits auf die nächste Saison. Erstens werde Ende März 2020 das sanierte Hallenbad eröffnen. «Zudem wird man künftig mit einem Eintritt ins Freibad auch das Hallenbad mit neuem Kinderplanschbecken und Rutschbahn benutzen können.» Das Gartenbad selber soll in den nächsten Jahren dann schrittweise saniert werden – jedoch sicher nicht auf kommende Saison, so Baumann.
«Eine Verlängerung der Saison war für uns kein Thema», sagt Simon Studer, seit vier Jahren Badmeister des Schwimmbads Wiemel. Denn die Saison habe auch so eine Woche länger gedauert als in den Vorjahren. «Trotz des schönen Spätsommerwetters ist die Luft bei den Badegästen jetzt draussen», so Studer.
In Sachen Besucherzahlen habe man den letztjährigen Rekordsommer, mit über 53 000 Besuchern, nicht schlagen können. Aber mit rund 45 000 Besuchern ist es ein überdurchschnittlicher Sommer und man sei sehr zufrieden, sagt Studer. Auch die Zusammenarbeit mit dem neuen Badmeister Roland Frei und den neuen Beiz-Pächtern sei sehr gut gewesen. «Auch wenn die Saison jetzt zu Ende ist, bedeutet das noch lange nicht Ferien für uns.» Jetzt gehe es vielmehr ans Aufräumen und die Badi winterfest machen.
«Alles was über 30 000 Gästen pro Saison liegt, ist eine gute Saison», sagt Gabriel Schneider, Chef des Schwimmbads in Niederweningen. Deshalb bezeichnet er auch die letzten Samstag zu Ende gegangene Saison als gut. «Wir konnten 33 000 Gäste begrüssen. Zwar sind das weniger als 2018, als wir uns über 40 000 Gäste freuen durften, aber es ist trotzdem ein schöner Wert.» Die Saison sei in Wellen verlaufen. Auf einen schlechten Start folgte ein super Juni. Die Sommerferien waren dann eher wieder etwas schlechter.
«Vor allem an den für uns so wichtigen Wochenenden war es leider oft nicht so schön», bilanziert Schneider. Positiv zu vermerken sei auch, dass es keinerlei grössere Zwischenfälle gegeben habe. Und in guter Erinnerung bleibt Schneider die erstmals durchgeführte Modeshow, die auf grossen Anklang stiess. Das planen wir auch für nächste Saison wieder.»
Als eines der ganz wenigen Schwimmbäder hat die Badi in Obersiggenthal noch geöffnet – und zwar bis Ende Monat. Laut Auskunft von Badmeister Jörg Müller hat das Bad diese Saison mit 60 000 Eintritten etwas weniger Besucher als letztes Jahr verzeichnet. «Das liegt einerseits am sehr schlechten Saisonstart im Mai. Andererseits daran, dass infolge Hallenbadschliessung einige Schwimmkurse ausgefallen sind», erklärt Müller.
Auch wenn das Hallenbad vorläufig geschlossen bleibe, müsse man in Obersiggenthal ab Oktober nicht aufs Schwimmen verzichten. «Die Sauna mit den zwei temperierten Aussenbecken bleibt ja geöffnet. In diesen Becken kann man gut ein paar Längen schwimmen», sagt Müller.
Für das Regibad ist es eine spezielle Saison, feiert das Bad dieses Jahr doch sein 50-jähriges Bestehen. Betriebsleiterin Monika Dietsche sagt auf Anfrage: «Im Vergleich zu letztem Jahr verzeichnen wir einen leichten Rückgang. Insgesamt verkauften wir 65 000 Eintritte.» Das Problem seien die Monate April und Mai gewesen, die sehr schlecht gelaufen seien. Das Bad schliesst wie geplant am 30. September: «Eine Verlängerung steht aus betrieblichen Gründen nicht zur Diskussion», so Dietsche.
Badmeister Urs Zimmermann hat am 8. September geschlossen. «Eine Verlängerung stand nicht zur Diskussion. Letztes Jahr haben wir eine Woche verlängert.» Das habe sich aber nicht gelohnt, weil nur noch wenige Gäste ins Bad gekommen seien. Diese Saison verzeichnete die Badi 30 000 Badegäste. Das entspricht einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr mit 33 000 Besuchern. Der langjährige Schnitt liegt bei 26 000 Besuchern. «Das Problem war heuer das unbeständige Wetter: So hatten wir im Mai beispielsweise weniger als 400 Gäste», so Zimmermann.
Die Badi in Endingen hat am 15. September geschlossen. «Eine Verlängerung war aus betrieblichen Gründen kein Thema», sagt Gemeindemitarbeiter Günter Kramer. «Wir haben die Eintritte noch nicht im Detail ausgewertet. Die Zahlen liegen aber hinter denjenigen aus dem letzten Jahr.» An den unbeständigen Tagen hätten sie Badi teilweise vorzeitig geschlossen, weil keine Gäste da gewesen seien.
Die Badi-Saison startete auch für das Schwimmbad Döttingen schlecht. «Da der Mai kalt und nass war, verkauften wir weniger Abos, insbesondere an Auswärtige», sagt Badmeister Peter Sibold. Trotzdem ist er mit rund 31 000 verkauften Eintritten zufrieden mit der Saison 2019. «Damit befinden wir uns über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.» Vor allem an den heissen Sommertagen kamen viele Gäste, was die Saison gerettet habe. Auch das Cervelat-Bräteln am Wochenende und das Nachtschwimmen, das in den Sommerferien jeden Mittwoch bis 23 Uhr stattfand, hätten viele Besucher angelockt, so Peter Sibold.
Unfälle habe es glücklicherweise keine nennenswerten gegeben. «Wir haben nur Pflästerli verteilt.» Für kritische Rückmeldungen sorgte, dass die Gemeindeversammlung Anfang Jahr auf Antrag des Gemeinderates die Wassertemperatur des Freibads aus Spargründen von 26 auf 25 Grad senkte – während gleichzeitig der Eintritt von fünf auf sechs Franken stieg. Badmeister Peter Sibold ist sich aber sicher: «Das hatte keine Auswirkungen auf unseren Betrieb hier in Döttingen.»