Der ehemalige tschechische Aussenminister Karel Schwarzenberg erntete grossen Applaus für sein Europa-Referat im Badener Trafo.
Zuerst waren in der vollen Trafo-Halle weder Referent Karel Schwarzenberg noch die zwei Gastgeber Andreas Binder (Binder Rechtsanwälte) oder Peter Wanner (AZ Medien) zu hören. Eingespielt wurde eine Ansprache von Winston Churchill, der sich schon 1946 bei einem Auftritt an der Uni Zürich für ein geeintes Europa aussprach.
Karel Schwarzenberg war damals neunjährig, heute ist er 77 – ein elder statesman, der sein Referat sitzend und ohne Manuskript hielt. «Wir begrüssen einen Fürsten, einen Europäer, einen Tschechen und einen Schweizer von Geburt», sagte Andreas Binder.
Tatsächlich wurde der Familie Schwarzenberg bereits im 16. Jahrhundert das Zürcher Bürgerrecht verliehen. Schwarzenberg forderte, Europa müsse seine Verteidigungsausgaben erhöhen, in Wissenschaft und Forschung wieder top werden und wirtschaftliche Reformen umsetzen.
Von AZ-Verleger Peter Wanner auf die Rolle der Schweiz in Europa angesprochen, sagte der ehemalige tschechische Aussenminister: «Eine Portion gesunden Schweizer Denkens würde in Brüssel nicht schaden.» Politikexperte Iwan Rickenbacher wertete das Referat als «kraftvolles Plädoyer für eine gemeinsame Haltung der EU in Sicherheits-, Integrations- und Aussenpolitik».
Beim anschliessenden Stehdinner zeigte sich, dass es auch Berührungspunkte zwischen Karel Schwarzenberg und Baden gibt. So hofft Peter Blöchlinger, mit dem Grand Casino Baden dereinst ins Palais Schwarzenberg in Wien zu expandieren.
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