Urban-Gardening für Jugendliche: In Pflanzkisten setzen sie ihre eigenen Garten-Projekte um.
Für viele ist es Jahre her – doch wer erinnert sich nicht an das mühsam angelegte Herbarium in der Primarschule? Je nachdem gab es auf dem Schulareal einen Garten, der einerseits zur Bildung diente und andererseits zum Absitzen von Strafstunden.
«Der Schulgarten ist ein Relikt aus den Vorkriegsjahren, doch er lebt wieder auf», sagte Astrid Andermatt, Projektleiterin Umweltbildung Umweltarena Spreitenbach, am Spatenstich des Schülerprojekts «Feuerbohne-Mondviole».
Heute erlebe das «Urban Gardening» ein Revival als gesellschaftliche Bewegung. «Diese Bewegung dürfte sich auch auf die Schule auswirken», blickt sie in die Zukunft.
Mit dem Projekt «Feuerbohne-Mondviole – das Schulgarten-Revival» will die Umweltarena ein Zeichen setzen. «Der Boom der Gärten im Stadtgebiet ist nicht zu übersehen. Wir wollen die Kinder sensibilisieren und Möglichkeiten aufzeigen», sagt Andermatt.
Schulen aus der Umgebung Spreitenbach können in den bereitgestellten Pflanzkisten ihr eigenes Projekt umsetzen. Zum Beispiel ihr eigenes Kräutergärtchen realisieren, mit verschiedenen Samen und Kernen experimentieren, bestimmte Blumenarten oder ihr Lieblingsgemüse anpflanzen.
An diesem Projekt nimmt unter anderem die Schule Spreitenbach teil: 70 Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Primarschule haben mit kleinen Schaufeln und Hacken ihren Spatenstich gefeiert und ihre ersten Pflanzen gepflanzt, die sie selbst gezogen haben.
Seien dies Kräuter, Melonen, Tomaten, Mais oder Blumen, in jedem Halbhochbeet bei der Umweltarena gedeiht ein anderes Pflänzchen. Laut der Lehrerin der 5. Klasse, Beatrice Timcke, haben viele Kinder damit Neuland betreten.
Doch auch wenn nicht immer alles gelang, den Schülern mache die Arbeit mit den Pflanzen Spass. «Dass nicht immer alles gelingt, ist eine gute Erfahrung. Der Garten ist eben wie das Leben selbst», fügte Andermatt an.