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Die Freude über 13-Gault-Millau-Punkte währte nur gerade ein Jahr. Wegen des Wechsels in der Geschäftsführung ist das «Torre» im «Gault Millau» 2014 nicht mehr aufgeführt. Die Betreiberin Blue Management GmbH sieht darin aber durchaus auch eine Chance.
Wer die neuste Ausgabe des «Gault Millau» genau studiert, stellt fest: Die Stadt Baden verfügt über kein einziges Gault-Millau-Restaurant mehr. Nach dem Konkurs der «Spedition» im Mai fehlt nun auch das «Torre» in der Gastrobibel.
Gault-Millau-Chefredaktor Urs Heller bestätigt: «Im ‹Torre› stehen Veränderungen an. Wir werden das Restaurant nach dem Wechsel in der Geschäftsführung erneut besuchen.» Bleibe kulinarisch alles beim Alten, stehe einer Wiederaufnahme nichts im Wege.
Kulinarisches Angebot bleibt gleich
Bei der Betreiberin Blue Management GmbH, die in Baden unter anderem auch das «Lemon» und das «Piazza» führt, reagiert man gelassen. «Wir sind nicht überrascht, dass wir im Gault Millau 2014 nicht mehr aufgeführt sind», sagt Geschäftsführer Chris Klein. Weil man der Gault-Millau-Redaktion den Wechsel der Geschäftsführung (az vom 8. Oktober) mitgeteilt habe, sei man davon ausgegangen, dass das «Torre» im neuen Gastroführer nicht mehr enthalten ist. Dies, obwohl das Team in der Küche das alte geblieben ist und sich am kulinarischen Angebot nichts geändert hat. «In einem eher kleinen Lokal wie dem ‹Torre› hat ein Geschäftsführer massgeblichen Einfluss auf die Qualität der Küche», sagt Klein.
Baden letztmals 2012 ohne Eintrag
Dass das «Torre» im Gault Millau nicht mehr aufgeführt ist, habe auch seine Vorteile, führt Klein weiter aus. «Das gibt uns die Chance für einen Neuanfang.» Dabei werde man einerseits das Konzept im Restaurant mit den Grillspezialitäten beibehalten. «Andererseits wollen wir den Barbesuchern zeigen, dass wir eine ganz normal Bar führen – einfach mit einer besonders schönen Aussicht», sagt Klein lachend. Denn es sei gut möglich, dass sich Barbesucher in der Vergangenheit wegen der Gault-Millau-Punkte haben abschrecken lassen.
Darum stehe es nun auch nicht im Vordergrund, die Gault-Millau-Punkte möglichst schnell wieder zurückzuerlangen. «Als wir im Gault Millau 2013 aufgeführt wurden, war das eine schöne Überraschung für uns», sagt Klein. Aber überlebenswichtig seien die Punkte nicht und auch den Marketing-Effekt dürfe man nicht überschätzen. «Die Leute – vor allem aus der Region – kommen zu uns, weil sie wissen was sie erwarten dürfen; und nicht zuletzt besuchen sie uns wegen der tollen Aussicht 30 Meter über Boden», ist Klein überzeugt.
Letztmals musste Baden 2012 gänzlich auf einen Eintrag im Gastroführer verzichten. Damals setzte die «Spedition» ein Jahr aus, weil Chefkoch Jean-Michel Vionnet das Lokal verliess. Und die Betreiberfamilie Bertozzi vom Restaurant Trudelhaus hörte Ende Januar 2012 auf.