2001 zügelte der Verein, der Menschen bei der Arbeitsmarktintegration unterstützt, vom Kunz-Areal in Unterwindisch aufs BAG-Areal nach Vogelsang. Nun muss das Lernwerk aus den gleichen Gründen wie damals erneut weiterziehen. Die Ära in Gebenstorf ist aber noch nicht ganz zu Ende.
Der Verein Lernwerk wird Mitte April seinen Umzug vom BAG-Areal in Vogelsang, einem Ortsteil von Gebenstorf, in die ehemaligen Räumlichkeiten der Kabelwerke Brugg abschliessen. Das schreibt der Verein in einer Mitteilung. Er unterstützt Erwachsene bei der Integration in den Arbeitsmarkt und hilft Jugendlichen, den beruflichen Einstieg zu schaffen.
Nachdem die Produktions- und Dienstleistungsbetriebe bereits im November am neuen Standort im Süessbachareal in Windisch ihren Betrieb aufgenommen haben, bezieht das Lernwerk nun noch die neuen Büro- und Kursräume im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Kabelwerke Brugg.
Begonnen hat die Geschichte des Vereins im Kunz-Areal in Unterwindisch, wo der Verein 2001 nach fünf Jahren einem Wohnbauprojekt weichen musste. «Nun wiederholt sich die Geschichte», heisst es in der Mitteilung weiter. Grund für den Standortwechsel ist der Verkauf des BAG-Areals, auf dem ebenfalls neues Wohneigentum geplant ist.
Das BAG-Areal hat seinen Namen durch die Bronzewarenfabrik AG (BAG) erhalten, die im 20. Jahrhundert zu den grössten Leuchtenherstellern in Europa zählte. Ab 1987 hiess die Firma BAG Turgi, aus der 1998 die Nachfolgefirma BAG Turgi Electronics hervorging. Die gab 2003 ihren Standort in der Schweiz auf, weshalb sich das Lernwerk «unvermittelt» fast allein auf dem Areal befand.
Der Verein entwickelte den Standort weiter und eröffnete vor zehn Jahren die «Kantine Wasserschloss» als Kantine, Veranstaltungsort und Produktionsküche. 2017 wurden die neuen Werkstätten in der Halle Nord eröffnet, die als Produktionsraum für die Schreinerei, das Veloassembling und die Logistik diente.
Mit der Ankündigung des Verkaufs des BAG-Areals hatte sich das Lernwerk auf die Suche nach einem neuen Standort gemacht. Zentral beim Bahnhof auf der Grenze von Brugg und Windisch gelegen, seien bei den ehemaligen Kabelwerken Brugg geeignete Räumlichkeiten für Bildungskurse, Werkstätten, den internen Kantinenbetrieb sowie die Cafeteria und Verwaltung gefunden worden.
Die Kantine Wasserschloss bleibe bis auf weiteres in Vogelsang erhalten. Weiterhin würden zwei verschiedene Mittagsmenüs angeboten und in der Produktionsküche täglich mehrere hundert Mittagessen für Kindertagesstätten und schulische Tagesstrukturen zubereitet und ausgeliefert.
In den Sommermonaten sei die Location am Limmatufer wiederum Veranstaltungsort für die Konzertreihe «Mittwochsmusig». Auch das World Music Festival «Appenzell bis Afrika» werde am am ersten Wochenende im August im Garten der Kantine Wasserschloss ausgetragen.
Das leere Hauptgebäude wird voraussichtlich ab Juli für zwei Jahre als Unterkunft für unbegleitete minderjährige Asylbewerber (UMAs) dienen. Das Lernwerk betreibt dieses im Auftrag des Kantonalen Sozialdienstes. Dazu sei für Mitte Juni ein Informationsanlass in Vorbereitung, schliesst der Verein seine Mitteilung. (az/cla)