Im Bau des Badenfahrt-Komitees auf der Hochbrücke haben zwei sehr unterschiedliche Konzepte Platz gefunden. In den Festbeizen gibt es nicht nur Speis und Trank, auch Live-Music, DJs, Performance, Theater und bildende Kunst bekommen ihre Plattform.
Entlang der Hochbrücke wird für die Badenfahrt ein 110 Meter langer Holzbau installiert – der Hauptbau des Badenfahrt-Komitees. Die beiden doppelstöckigen Flanken des Gebäudes ragen in luftiger Höhe über den Brückenrand hinaus. Hier erwarten die Festbesucher zwei Beizen-Projekte, die ausser ihrem Standort kaum etwas gemein haben: die «Mondloft» und der «Tempel Blaublau». In der Sprache des Badenfahrt-Sujets ausgedrückt: Gediegenes Ambiente versus buntes kulturelles Treiben, DJs und edle Drinks versus Freischnauze-Kunst und pragmatische Speisekarte.
Beim Brückenkopf Baden steht die «Mondloft». Das Team ist gespickt mit erfahrenen Badenfahrt- und Gastroprofis. Entstanden ist ein Konzept für jene, die zwar gerne feiern, aber dennoch Wert legen auf Komfort – sei es bezüglich Einrichtung und Optik oder Getränke- und Speiseauswahl. Optisch ist der Name Programm: «An einigen Stellen wird Milchglas eingesetzt», sagt OK-Mitglied Benj Krismer. «Dadurch scheint der Mond zu uns hinein und wir strahlen in die Nacht hinaus.» Kulinarisch hat sich der Verein für ein sommerliches Menü entschieden und bietet den Gästen unter anderem diverse Flammkuchen sowie Kaltschalen an. Weil das Publikum von der «Mondloft» aus direkten Blick auf die Hauptbühne im Graben hat, sind die dortigen Konzerte ins Programm integriert. «Davor und danach bieten wir aber unser eigenes Line-up», ergänzt OK-Mitglied Bruno Brändli. «Wir haben Live-Acts und DJs – so auch DJ Dabu von DabuFantastic.»
Zürcher mit Badener Kultur
Auf der Wettinger Seite hat der Kulturverein «BlauBlau» ein Plätzchen gefunden. Zwar ist der Verein in Zürich angesiedelt, hat aber auch Badener Kulturfreunde in seinen Reihen. Der Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, leerstehende Gebäude für kulturelle Zwecke zwischenzunutzen. Mit dem Einzug an der Badenfahrt setzen sich die Mitglieder sozusagen ins gemachte Nest. «Für uns war klar, dass wir mit der Badenfahrt einen ganz neuen Rahmen für unsere Ideen haben», erklärt Projektkoordinatorin Patricia Bianchi. Sie sei gespannt, wie ein solch durchmischtes Publikum auf das Programm reagieren werde.
Über 50 Künstler aus den Bereichen
Live-Music, DJs, Performance, Theater und bildender Kunst bekommen ihre Plattform. Ein zeitliches Programm gibt es dabei nicht. Ganz nach dem Motto: Alles ist möglich. «Es darf verwirrt, überfordert und provoziert werden, es können sich dadurch Experimentierfelder öffnen», sagt Bianchi. Am Interieur des «Tempels» werkeln die Vereinsmitglieder seit Wochen. Dieser wird zudem von der Lausanner Künstlerin Maya Rochat ausgestattet. Inmitten von Partylärm und Barbetrieb soll so an der Badenfahrt eine kleine Kultur- und Kunstoase entstehen.