Beim Tunnel in Ennetbaden herrscht Kollisionsgefahr. Die Busfahrer haben keine Übersicht. Auch sind Ampeln im Tunnel, die die Autofahrer stoppen könnten, verboten. Es brauche Massnahmen, sagt Kurt Schwendimann von den RVBW.
Ennetbaden, Mittwoch, 15 Uhr: Ein Bus der RVBW-Linie 6 biegt von der Sonnenbergstrasse in den Goldwandtunnel ab. Noch ehe er vollständig in die rechte Spur eingebogen ist, kommen ihm beim Tunnelausgang bereits Autos entgegen, die von Richtung Oederlin-Areal nach Ennetbaden unterwegs sind. Die Autos müssen abrupt bremsen, damit es nicht zur Kollision mit dem Bus kommt.
«Beim Goldwandtunnel kommt es tatsächlich zu brenzligen Situationen. Schon als der Tunnel eröffnet wurde, war ich überrascht, dass der Verkehr auf diese Weise geregelt wird», sagt Kurt Schwendimann, Betriebsassistent auf der Leitstelle bei den Regionalen Verkehrsbetrieben Baden-Wettingen (RVBW). «Ich bin nicht glücklich mit der Situation.»
Ohne Vortritt in den Tunnel hinein
Das Problem: «Den Busfahrern steht zwar ein Lichtsignal zur Verfügung. Dennoch müssen sie häufig auf Sicht rausfahren», so Schwendimann. Werner Müri, Leiter Verkehrsmanagement beim Kanton Aargau, konkretisiert: «Der Bus fährt auf Eigenverantwortung und ohne Vortritt in den Goldwandtunnel hinein. Die Busschauffeure müssen den Verkehr beachten, der aus dem Tunnel rauskommt.»
Die Buschauffeure müssen sich also immer auch selber vergewissern, ob die Fahrbahn von links frei ist – und das ist schwierig. «Bis der 19 Meter lange Bus in den Tunnel eingebogen ist, dauert es einige Sekunden, und dann kommen schon Autos entgegen, die vorher nicht zu sehen waren.» Es tauchen somit manchmal Autos auf, während der Bus noch in den Tunnel reinfährt.
Ampeln sind verboten
Die naheliegendste Lösung wäre ein Lichtsignal im Tunnel, das die Autofahrer stoppen könnte, sobald der Bus einbiegen möchte. Doch Ampeln im Tunnel sind verboten. Zudem wechselt das Lichtsignal beim Nordportal nur dann für kurze Zeit auf Rot, wenn der Bus längere Zeit bei der Ausfahrt wartet. Doch auch dann sei der Bus nicht vortrittsberechtigt, sagt Müri.
«Gegen die gefährliche Tunnel-Einfahrt braucht es unterstützende Massnahmen», betont Schwendimann. «Man muss im Tunnel auf irgendeine Weise darauf aufmerksam machen, dass Busse entgegenkommen könnten. Möglicherweise könnte man ein gelbes Blinklicht, ein Pannendreieck oder eine Signalisation ‹Vorsicht Buseinfahrt› installieren.»
Vor der Inbetriebnahme des Tunnels habe man die Verkehrsführung zusammen mit den RVBW angeschaut, sagt Werner Müri. Dabei sei man zur Kenntnis gekommen, dass die Verkehrsführung so machbar sei. «Wir werden die Situation jetzt selbstverständlich zusammen mit den RVBW anschauen.»