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Mit überwältigendem Ja hat sich am Montagabend die Neuenhofer Einwohnergemeindeversammlung hinter ihren Gemeinderat und dessen Strategie «Vorwärts» gestellt.
Mit 256 Ja zu 7 Nein wurde das Budget 2011 mit dem von 115 auf 98% reduzierten Steuerfuss genehmigt. Es gab auch einige kritische Voten zu dieser Strategie. Damit ergibt sich aber einn Aufwandüberschuss von 3 Mio. Franken. Noch deutlicher nahm die Versammlung alle flankierenden Massnahmen an: Der Landverkauf im Planungsgebiet Quer bringt der Gemeinde bitter notwendiges Eigenkapital von knapp 5 Mio. Franken, damit der Aufwandüberschuss gedeckt werden kann. Das wird nichts daran ändern, dass per 2013 das Eigenkapital aufgebraucht sein wird.
Um neue kräftige Steuerzahler anzuziehen, soll die Bau- und Nutzungsordnung im Rahmen einer Raumentwicklung angepasst werden, wofür ein Kredit von 859000 Franken genehmigt wurde; Bis 2015 soll die revidierte BNO vorliegen. 250000 Franken will der Gemeinderat ausserdem für aktives Standortmarketing einsetzen; hierzu soll ein externes Büro engagiert werden. Zur Strategie «Vorwärts» gehört auch die Schulraumplanung. Für die bislang verschobenen Sanierungen in Investitionshöhe von über 20 Mio. Franken hat die Versammlung einen Projektierungskredit von 1,8 Mio. Franken gesprochen. In den nächsten Jahren soll also gebaut werden. Die Schulden werden damit auf über 50 Mio. Franken klettern.
Das letzte Wort in dieser Sache ist allerdings noch nicht gesprochen. Regierungsrat Urs Hofmann hat in einem Brief zuhanden der Gemeindeversammlung diese Strategie abgehlehnt. Der Kanton stellt dem Neuenhofer Gemeinderat Sanktionen in Aussicht, die bis zu dessen Ersetzung durch Sachwalter des Kantons führen. Laut Gemeindeammann Walter Benz sei diese Strategie jedoch der einzige Weg, um Neuenhof so attraktiv zu machen, dass sie dank den geplanten Investitionen als Braut den Zusammenschluss mit ihrem Wunschpartner, die Stadt Baden, in einem zweiten Anlauf realisieren kann. Von den 3709 Stimmberechtigten waren 280 anwesend, womit die Beschlüsse dem fakultativen Referendum unterliegen.