Ammann Daniel Pfyl stellt sich zur Wiederwahl. Darin liegt nach Ansicht der Präsidenten der CVP und der SVP die Ursache für den Rückzug der FDP aus dem Gemeinderat.
Josef Schuppisser, Präsident der CVP-Mägenwil sieht einen klaren Grund für die Aktion der FDP: «Die FDP will den Gemeindeammann.»
Mit der erneuten Kandidatur von Gemeindeammann Daniel Pfyl sei aber dieser Weg für die FDP versperrt. Deshalb verzichteten Vizeammann Michael Umbricht (FDP) und Gemeinderat Stephane Wild (FDP) auf eine Wiederwahl (siehe Box).
Aufgebrochen ist der Konflikt im Gemeinderat durch die Mitteilung der FDP (az vom 2.8.). Sie schreibt, dass ihre Gemeinderäte Michael Umbricht (Vizeammann) und Stephane Wild am 22. September nicht zur Wiederwahl antreten. Begründet wird dies mit mangelnder Sachkompetenz der Gemeinderäte Hans Gisler (CVP) und Marlène Fehlmann (SVP). (DM)
So weit will SVP-Präsident Lothar Fehlmann nicht gehen. «Ich verneine dies aber nicht», sagt er. Vizeammann Michael Umbricht präzisiert: «Ich will nicht unbedingt Gemeindeammann werden.»
Amtsgeheimnisse verletzt?
«Die öffentlichen Begründungen der FDP stimmen nicht», kommentiert Lothar Fehlmann (SVP) den Fall: «Damit sollen die wahren Gründe verschleiert werden.»
Die SVP-Mägenwil distanziere sich mit aller Vehemenz von diesem dorfschädigenden Schmierentheater: «Wir sind als integrierend wirkende Partei nicht gewillt, uns auf das gleiche unprofessionelle Verhalten einzulassen», teilt die Partei mit.
Fehlmann ist erstaunt, dass der FDP-Parteipräsident Aussagen über Internas aus dem Gemeinderat machen kann. «Da könnte das Amtsgeheimnis verletzt worden sein, allenfalls wäre das strafbar.»
Die Partei stellt sich hinter Gemeindeammann Pfyl sowie Fehlmann und Gisler. Dabei weist Fehlmann noch auf eine persönliche Befangenheit hin, die Gemeinderätin ist seine Frau. Ob die SVP mit weiteren Kandidaten antreten wird, lässt er offen: «Wir führen Gespräche.»
Wir suchen Kandidaten
Josef Schuppisser (CVP) ist enttäuscht vom Verhalten der FDP. Ursprünglich hätten die Gemeinderatsmitglieder abgemacht, dass sie bis Ende April bekannt geben, ob sie nochmals antreten. «Die Beiden haben sich aber nicht daran gehalten.»
Das Argument der Überlastung stimme nicht: «Bei der Ressortverteilung hat Ammann Pfyl sogar mehr Aufgaben übernommen.» Als Parteipräsident fühlt er sich mitverantwortlich für die Gemeinde: «Deshalb suchen wir weitere Kandidaten.»
Arbeit ungleich verteilt
In der FDP sei die personelle Entwicklung des Gemeinderates diskutiert worden, bestätigt Umbricht: «Da habe ich mitgeteilt, dass ich zur Verfügung stehe, wenn Gemeindeammann Pfyl nicht mehr antritt.»
Es sei ja auch die Regel, dass der Vizeammann als künftiger Gemeindeammann aufgebaut werde, aber: «Ich will nicht unbedingt Gemeindeammann werden.» Für ihn hängt der Konflikt primär mit der Arbeitsverteilung zusammen.
Dabei verweist er auf die anstehende Erweiterung der Schulanlage. Obwohl er weder für den Hochbau noch die Schule zuständig sei, liege das Geschäft bei ihm. Es sei bei ihm verblieben, als er das Ressort Schule abgegeben habe: «Ob es darüber einen protokollierten Beschluss gibt, weis ich nicht mehr.»
Bis jetzt bestehen für den 22. September die Kandidaturen Pfyl, Schuppisser und Gisler. Allenfalls freie Sitze müssen in einem 2. Wahlgang vergeben werden.
Dankbar wäre auch, dass Umbricht oder Wild im 1. Wahlgang Stimmen erhielten. «Unter Voraussetzung, dass die drei Bisherigen wieder Gemeinderatsmitglieder sind, kann ich eine Wahl nicht annehmen», betont Umbricht.
Keine Information war von Matthias Monhart zu erhalten, dem Repräsentanten der EVP in Mägenwil.