Wegen der ständig steigenden Schülerzahlen herrscht in der Schule Ennetbaden schon wieder Platzmangel. Die Gemeinde will nun das Siegerprojekt eines jungen Architektenduos bauen lassen.
Ennetbaden braucht dringend ein neues Schulhaus. Denn trotz des neuen, erst 2011 eingeweihten Schulhauses Grendel herrscht wegen der ständig steigenden Schülerzahlen schon wieder Platzmangel. Das ohnehin sanierungsbedürftige Schulhaus aus dem Jahr 1964 soll deshalb abgebrochen und ersetzt werden. Zudem will die Gemeinde das bestehende Schulhaus von 1937 sanieren und «erdbebentüchtig» machen.
Jetzt ist klar, wie die Ennetbadener Schulanlage nach den Umbauten aussehen könnte. Der Entwurf der jungen Architekten Luc Kummer und Martin Schiess aus Zürich hat die Fachjury überzeugt. Sie holten den ersten Rang im Projektwettbewerb. Den Beitrag mit dem klingenden Namen «L’école et son jardin» haben die Architekten gemeinsam mit dem Büro des Berner Landschaftsarchitekten Maurus Schifferli erarbeitet. Zum Wettbewerb hatte die Gemeinde aus 74 Bewerbungen zehn Planerteams eingeladen, fünf waren in die engere Auswahl gekommen.
Im Jurybericht heisst es, das Siegerprojekt weise in fast allen Bereichen sehr hohe Qualitäten auf. «Überzeugend sind unter anderem die städtebauliche Setzung sowie die damit verbundene Klärung und Aufwertung der Aussenräume», so der Bericht. «L’école et son jardin» biete flexible Grundrisse mit attraktiven Räumen und einen «zeitgemässen Ausdruck für eine Primarschule».
Das geplante Schulhaus überzeuge zudem mit weiten Aussenräumen und interessanten Durchblicken auf die Limmatlandschaft und die Stadt Baden. Ein grosses Pausendach soll das neue Haus, in dem auch ein Kindergarten und eine Bibliothek Platz finden werden, mit dem Schulhaus von 1937 verbinden. Besonderes Detail: Der runde Treppenturm, der auch als Aufenthaltszone dient. Die Tragstruktur des Schulhauses soll laut dem Bericht aus einem Holz-Beton-Verbund bestehen.
Der Ennetbadener Gemeinderat folgt der Empfehlung des Preisgerichts und will das Siegerprojekt realisieren. Dazu müssen die Architekten noch einige Präzisierungen am Entwurf vornehmen. Das sogenannte Hauswarthaus an der Bachtalstrasse 5 soll für den Neubau abgebrochen werden.
Dafür bleibt das Haus an der Grendelstrasse 11 beim Gemeindehaus stehen, wo ursprünglich ein Schulhaus-Neubau geplant war. Der Baukredit für das neue Schulhaus und die Sanierung soll der Gemeindeversammlung im November 2019 vorgelegt werden. Wenn alles nach Plan läuft, beginnen die Bauarbeiten im Sommer 2020. Das neue Schulhaus wäre dann voraussichtlich nach den Sommerferien 2022 bezugsbereit.
Anm. d. Red.: In einer früheren Fassung des Artikels hiess es, der Baukredit werde der Gemeindeversammlung im Sommer 2019 vorgelegt. Der Zeitplan hat sich aus Planungsgründen aber etwas verschoben, wie die Gemeinde Ennetbaden mitteilt.