Mellingen
Gemeinde sagt deutlich Ja zum neuen Schulhaus - und trotz Sommerhitze auch zur geplanten Heizung

Die Mellinger Gemeindeversammlung hat am Mittwochabend sämtlichen Traktanden mit klarer Mehrheit zugestimmt. Trotz der drückenden Sommerhitze in der Dreifachturnhalle sagten die Stimmbürger auch Ja zur neuen Heizzentrale in der Schulanlage Kleine Kreuzzelg.

Andreas Fahrländer
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Sommergemeindeversammlung Mellingen 2019

Sommergemeindeversammlung Mellingen 2019

Andreas Fahrländer

Es war brütend heiss an diesem Hochsommerabend in der Dreifachturnhalle der Mellinger Schulanlage Kleine Kreuzzelg. Immerhin 94 von 3123 Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern fanden am Mittwoch trotzdem den Weg zur Sommergemeindeversammlung. Das entspricht einer Stimmbeteiligung von 3 Prozent. Die verteilten Wasserflaschen und die Lüftungsanlage der Turnhalle machten die Hitze wenigstens etwas erträglicher. Gemeindeammann Bruno Gretener (FDP) sagte denn auch gleich zu Beginn, er wolle die Versammlung nicht unnötig in die Länge ziehen.

Das gelang nur teilweise: Während der Rechenschaftsbericht, die Jahresrechnung 2018 und auch der Kredit für ein neues Primarschulhaus in der Kleinen Kreuzzelg im Eilzugstempo abgesegnet wurden, sorgte die geplante neue Heizzentrale für deutlich mehr Diskussionsstoff.

Platz für 18 Schulklassen

Beim Schulhausneubau sollen bis zur Gemeindeversammlung im November weitere Abklärungen getroffen werden, ob eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sinnvoll genutzt werden könnte. Im neuen Schulhaus sollen ab dem Jahr 2021 voraussichtlich 18 Klassen unterrichtet werden. Der Kredit von 16,6 Millionen Franken für den Neubau des Primarschulhauses auf der Schulanlage Kleine Kreuzzelg wurde mit deutlicher Mehrheit angenommen.

Ein Stimmbürger hatte zahlreiche Fragen zur geplanten Holzpellet-Gas-Heizung im Schulhausneubau. Nach einer ausführlichen Diskussion stellte er einen Rückweisungsantrag, der durch die Stimmberechtigten deutlich abgelehnt wurde. Somit kann die neue Heizzentrale zusammen mit dem Schulhausneubau erstellt werden.

Ja zu Sportplatz, Zonenänderung und Zivilschutzverband

Ohne Diskussion wurden die Teiländerung Zonenplan Bruggerstrasse 47 sowie der Beitritt zum neuen Zivilschutzverband, dem „Gemeindeverband Bevölkerungsschutz und Zivilschutz Aargau Ost", gutgeheissen. Nach einer kurzen Diskussion hat die Versammlung auch dem Kredit von 600'000 Franken für die Sanierung des Fussballplatzes auf der Sportanlage Kleine Kreuzzelg zugestimmt. Sämtliche Beschlüsse unterstehen dem fakultativen Referendum.

Abschliessend betonte Gemeindeammann Gretener unter dem Traktandum "Verschiedenes" mit Nachdruck, der Gemeinderat wolle seine Differenzen beenden. Am Sonntag wählen die Mellinger ein neues Mitglied in den Gemeinderat, weil Giovanna Suter (FDP) per Ende Juni von ihrem Amt zurücktritt. Sie wurde am Mittwochabend würdig verabschiedet und bedankte sich für die sehr bereichernde Zeit im Gemeinderat, wie sie sagte.

Suter versicherte, ihr Rücktritt habe keinerlei Verbindungen mit den nachgesagten Querelen im Gemeinderat, sondern erfolge allein aus persönlichen Gründen. Ihre Nachfolgerin oder ihr Nachfolger soll bereits am kommenden Montag an der Gemeinderatssitzung teilnehmen. Dann sollen auch bereits die Ressorts im Rat verteilt werden.

Spatenstich am Gassenfest?

Bevor er die Gemeindeversammlung nach zweieinhalb heissen Stunden um 22 Uhr schloss, zeigte sich Bruno Gretener überdies optimistisch, dass die Verhandlungen zur Umfahrung von Mellingen im Herbst abgeschlossen werden. Damit könnte im nächsten Jahr der Spatenstich erfolgen. "Mein Wunsch, mein Traum wäre es, dass das im Rahmen des Gassenfest im August geschieht", sagte der Gemeindeammann. Ob das gelingt, müsse man aber noch abwarten.