Tötungsdelikt in Fislisbach
Gemeindeammann Caneri zum Tötungsfall: «Das gibt mir unheimlich zu denken»

Der Gemeindeammann von Fislisbach ist ob des Tötungsdelikts geschockt. Es ist nicht der erste Fall in seiner Gemeinde.

Carla Stampfli
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Tötungsdelikt Fislisbach
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Silvio Caneri, Gemeindeammann von Fislisbach ist geschockt.
Im Wald von Fislisbach AG ist am Dienstagabend ein 18-jähriger Schweizer umgebracht worden. - Bild zeigt die Spurensicherung bei der Arbeit am Mittwochmorgen.
Die Spurensicherung am Morgen nach der Tatnacht an der Arbeit am Tatort.
Das Tötungsdelikt ereignete sich im Waldstück "Rüsler", beim Hagibuechplatz.
Das Waldstück gehört zu Fislisbach, einer Gemeinde mit rund 5500 Einwohnern.
Die Polizei sperrte das Gebiet um den Tatort am Dienstagabend grossräumig ab und nahm die Fahndung nach der Täterschaft auf.
Der Tatort im Fislisbacher Waldstück "Rüsler" liegt zirka 150 Meter von der Sportanlage Esp entfernt.
Es handelt sich um den Lernenden S.N. – er wurde zu Hause festgenommen.
Der mutmassliche Täter hat die Schussabgabe gestanden. Er wie auch das Opfer sind Schweizer mit Wohnsitz in der Region. Im Bild: Autos von Ermittlern. Hinten im Waldstück sind Mitarbeiter der Spurensicherung erkennbar.
Die Polizei sucht aktuell nicht nach weiteren mutmasslichen Tätern. - Im Bild sind Mitarbeiter der Spurensicherung erkennbar.
Der Kriminaltechnische Dienst nahm in der Nacht auf Mittwoch die Spurensicherung auf.
Die Spurensicherung ist am Mittwoch am Tatort nach wie vor im Einsatz.
Noch ist unklar, wie viele Schüsse der mutmassliche Täter auf das Opfer abgegeben hat. Klar ist: Es hat mehrere Schussverletzungen erlitten.
Motiv und Tathergang sind noch unklar.
Eine Waldstrasse in Fislisbach nahe des Tatorts.
Die Spurensicherung am Morgen nach der Tatnacht an der Arbeit am Tatort.
Die Spurensicherung am Morgen nach der Tatnacht an der Arbeit am Tatort.

Tötungsdelikt Fislisbach

Screenshot TeleM1

Ein 17-Jähriger tötet im Wald von Fislisbach einen 18-Jährigen. Für die Gemeinde ein Schock. Bei Gemeindeammann Silvio Caneri sitzt der Schock tief. Er könne es nicht glauben, dass Jugendliche gewisse Probleme auf diese Art und Weise lösen. „Das gibt mir unheimlich zu denken“, sagt er gegenüber der az.

Von der Tat erfahren hat Caneri am Dienstagabend aus den Medien. „Als ich die Nachricht las, habe ich mich unmittelbar bei der Kantonspolizei erkundigt“, sagt der Gemeindeammann. Weitere Informationen konnte sie ihm aber auch nicht geben – ausser, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelte.

Silvio Caneri war am Dienstagabend nicht vor Ort: „Es ist wichtig, dass man die Kantonspolizei Aargau ihre Arbeit machen lässt.“ Wie die Stimmung im Dorf ist, kann er nicht beschreiben, am Morgen ging er früh zur Arbeit.

Doch spätestens heute Abend werden die Reaktionen spürbar sein. Dann nämlich, wenn sich die Fislisbacher Stimmbürger in der Schulanlage Leematten zur Gemeindeversammlung treffen. „Da wird sicher die eine oder andere Frage auftauchen“, sagt Caneri.

Etwas zu unternehmen, sei noch nicht Sache des Gemeinderats, sondern der Kantonspolizei und der Staatsanwaltschaft. Erst, wenn Letztere informiert, werde der Gemeinderat aktiv, sagt Caneri.

Der aktuelle Fall ist nicht der erste, der die Gemeinde beschäftigt. Bereits 2014 kam es zu einer Tötung. Damals hatte ein Albaner nach einem Streit seine Ex-Freundin, eine Landsfrau aus dem Dorf, erstochen. Die Staatsanwaltschaft Baden hat erst Anfang April Anklage wegen Mordes gegen den 37-Jährigen erhoben. Sie fordert 14 Jahre Gefängnis.

Tötungsdelikt in Fislisbach (25.9.2014) Der Tatort: Hier war am Donnerstagmorgen, 25.9.2014, kurz nach 9.30 Uhr, ein Streit zwischen einem 35-jährigen Albaner und einer 26-jährigen Landsfrau eskaliert.
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Der Mann stach die Frau nieder, sie verstarb noch am Tatort.
Passanten wurden Zeugen der Auseinandersetzung. Sie versuchten einzugreifen und alarmierten kurz nach 9.30 Uhr über die Notrufnummer die Polizei.
Die Polizei sperrte das Gelände ab. Später stellte sich heraus: Der Täter hat die Frau mit einem Messer tödlich verletzt.
Das Tötungsdelikt geschah mitten in Fislisbach. «Das ist ein ganz tragischer Fall», sagt Gemeindeammann Silvio Caneri.
Die Polizei fasste den mutmasslichen Täter wenig später. Er verletzte sich mit einem Messer bei der Verhaftung.
Anfang April 2016 erhob die Staatsanwaltschaft Baden Anklage wegen Mordes gegen den inzwischen 37-jährigen Albaner.
Tötungsdelikt Fislisbach - Impressionen vom Tatort. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von 14 Jahren.
Tötungsdelikt in Fislisbach: Mann sticht junge Frau nieder
Tötungsdelikt Fislisbach - Impressionen vom Tatort. Der Albaner war laut Aargauer Staatsanwaltschaft einen Tag vor der Bluttat in die Schweiz eingereist.
Tötungsdelikt Fislisbach - Impressionen vom Tatort. Gemäss Staatsanwaltschaft hat er seine Ex-Freundin entweder als Lebenspartnerin zurückgewinnen oder mit einem gekauften Messer töten und sich danach selbst richten wollen.
Tötungsdelikt Fislisbach - Impressionen vom Tatort. Eine Augenzeugin berichtete damals gegenüber Tele M1, dass das Opfer stark geblutet habe und mehrere Messerstiche in Brust- und Bauchbereich aufwies.
Tötungsdelikt Fislisbach - Impressionen vom Tatort. Wann sich der Angeklagte vor dem Bezirksgericht Baden verantworten muss, steht noch nicht fest.
Tötungsdelikt Fislisbach - Impressionen vom Tatort. In Fislisbach sass nach der Tat der Schock tief.
Tötungsdelikt Fislisbach - Impressionen vom Tatort. Gemeindeammann Silvio Carneri sprach damals von einem tragischen Fall. «Fislisbach ist ein schönes und friedliches Dorf. Wir haben eine gute Bevölkerung. Einen vergleichbaren Vorfall hat es bei uns noch nie gegeben.»

Tötungsdelikt in Fislisbach (25.9.2014) Der Tatort: Hier war am Donnerstagmorgen, 25.9.2014, kurz nach 9.30 Uhr, ein Streit zwischen einem 35-jährigen Albaner und einer 26-jährigen Landsfrau eskaliert.

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