Die Vereinigung «Pro Ehrendingen» will den Lokalpolitiker Daniel Cavin bei den Wahlen im Herbst aus dem Amt hebeln. Grund dafür: Cavin konnte nicht versprechen, für mehr als eine weitere Amtsperiode zur Verfügung zu stehen.
Gemeindeammann Renato Sinelli stellt sein Amt ab 2014 zur Verfügung: Die ruhigen Zeiten im politischen Ehrendingen sind vorbei. Die parteiunabhängige Vereinigung Pro Ehrendingen hat den Wahlkampf mit einer unerwarteten Attacke lanciert.
Obwohl nur ein Sitz frei wird, hat sie zwei neue Kandidaten für die Wahlen im Herbst nominiert. Die Idee der Vereinigung: Erstens den frei werdenden Sitz erobern – und zweitens den amtierenden Gemeinderat Daniel Cavin abwählen und durch einen eigenen Politiker ersetzen.
Unverblümt erklärt Konrad Schneider, Koordinator von Pro Ehrendingen, den detaillierten Wahlkampfplan. Als Nachfolger von Gemeindeammann Renato Sinelli schickt die Vereinigung dessen aktuellen Stellvertreter Hans Hitz ins Rennen.
Ausserdem sollen es zwei neue Gesichter in den Gemeinderat schaffen: Der 34-jährige Rechtsanwalt Christoph Blöchlinger sowie Ehrendingens Schulpflegepräsidentin Pia Viel. Einer dieser beiden Politiker soll den freien Sitz erobern, der andere will auf Kosten eines amtierenden Gemeinderates den Sprung ins Gremium schaffen.
Koordinator Konrad Schneider macht kein Geheimnis daraus, auf wessen Kosten diese Rochade geschehen soll: «Pro Ehrendingen unterstützt einzig den wieder kandidierenden Gemeinderat Daniel Cavin nicht», schreibt er in einer Mitteilung.
Warum will Pro Ehrendingen ausgerechnet Daniel Cavin aus dem Amt hebeln? «Einerseits hat er uns nicht versprechen können, für mehr als eine weitere Amtsperiode zur Verfügung zu stehen.»
Andererseits habe Pro Ehrendingen den Arbeitsaufwand der derzeitigen Gemeinderäte überprüft und dabei festgestellt: «Daniel Cavin ist sicher nicht vorne dabei.»
Cavin zeigt auf Anfrage wenig Verständnis für diese Vorwürfe: «Man kann das Engagement eines Gemeinderates nicht nur daran messen, wie viele Stunden er arbeitet.» Er habe in den bisherigen Amtsperioden diverse Projekte in den Ressorts Landwirtshaft, Schiesswesen und Abfallbeseitigung realisiert.
«Es ist einfach, wie Konrad Schneider Propaganda zu machen und Gegenkandidaten aufzustellen. Ich konzentriere mich darauf, dass nicht zu viel Geld ausgegeben wird und Ehrendingen nicht grenzenlos wächst.»
Frischen Wind möchte man in den Gemeinderat bringen, schreibt Pro Ehrendingen in der Mitteilung. «Mit den beiden neuen, sehr engagierten Kandidierenden würde der Gemeinderat verjüngt und der Frauenanteil erhöht», sagt Schneider.
Ausserdem sei es Pro Ehrendingen ein Anliegen, den Stimmberechtigten eine echte Auswahl an Kandidaten zu präsentieren. «Bei den letzten Wahlen beispielsweise hatten nur fünf Kandidaten für die fünf Sitze kandidiert.»