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Die Oberrohrdorfer Gemeinderätin Barbara Voser (FDP) nimmt eine Auszeit. Ihre Kollegen unterstützen sie – auch wenn sie nun Mehraufwand haben.
An der Gmeind Mitte Woche in Oberrohrdorf gab Gemeinderätin Barbara Voser (FDP) bekannt, dass sie sich im ersten Halbjahr 2020 eine Auszeit nehmen wird. Ihre Ressorts, darunter die Finanzen, übernehmen die vier verbleibenden Gremiumsmitglieder.
Wie kommt es dazu und gibt es diesbezüglich eine gesetzliche Regelung? Voser wird mit ihrem Mann eine Weltreise unternehmen. «Wir sind Mitte 40 und kinderlos», sagt sie. «Ein idealer Zeitpunkt, um unseren langjährigen Plan einer Weltreise umzusetzen.» Eine spezielle Bewilligung hat Voser dafür nicht gebraucht, wie Gemeindeschreiber Thomas Busslinger sagt. «Eine gesetzliche Regelung betreffend Auszeit gibt es nicht.» Yvonne Reichlin-Zobrist, Leiterin Gemeindeabteilung beim Kanton, bestätigt: «Der Umgang mit Auszeiten ist Sache der Gemeinden und gehört in ihre Organisationsautonomie.» Es sei nicht bekannt, wie häufig, dass solche Auszeiten vorkommen. «Die Gemeindeabteilung wird davon nicht in Kenntnis gesetzt. Wir erfahren manchmal per Zufall davon.» Sie gehe davon aus, dass es sich um Einzelfälle handeln dürfte.
In Oberrohrdorf habe man über Vosers Wunsch diskutiert, sagt Busslinger. «Dabei sind wir zum Schluss gekommen, das Vorhaben zu unterstützen. Barbara Voser hat starken Willen geäussert, nach der Auszeit zurückzukehren. «Weshalb sollten wir ihr im Weg stehen und zum Rücktritt überreden, wenn sie nach der Auszeit das Amt wieder aufnehmen will?»
Die Gemeinderätin ist dankbar für die Unterstützung und die Flexibilität, die das Gremium und die Gemeindeverwaltung entgegenbringt. «Die Stimmung im Team ist sehr gut, die Arbeit bereitet mir viel Spass», sagt Voser, die seit 2016 Gemeinderätin ist. Nach der Auszeit wird sie auch an ihren Arbeitsplatz als Hypothekenberaterin bei einer Bank zurückkehren. Ihre Gemeinderats-Entschädigung wird vorübergehend auf die vier Gremiumsmitglieder aufgeteilt.