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Etwas mehr als zwei Wochen nach der Publikation der Chat-Protokolle von Badens Stadtammann Geri Müller hat er sich entschieden, im Amt zu bleiben. Was seit dem 17. August alles geschah, dem ersten Artikel in der "Schweiz am Sonntag" alles geschah.
19. August 2014: Müller stellt sich in Zürich der Presse
In einer Pressekonferenz (Protokoll) gibt Geri Müller die Beziehung zu der Frau zu und entschuldigt sich. Doch einen Rücktritt lehnt er ab. Diese Entscheidung liege bei den Wählern. Hier gehts zum Protokoll des Live-Tickers der Presskonferenz. Deshalb hat Geri Müller die Medien nach Zürich und nicht nach Baden geladen.
19. August 2014: Geri Müller stellt sich der Diskussionsrunde in der SRF-Sendung Club
Gegenüber «Aargauer Zeitung», «20 Minuten» und «Blick» nimmt erstmals die Frau im Zentrum von Gerigate Stellung. Sie bescheinigt Müller, an seiner Pressekonferenz über weite Strecken die Wahrheit gesagt zu haben, bezichtigt ihn gleichzeitig aber auch der Lüge.
Die Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland befragt die Chatpartnerin Müllers erstmals ausführlich. Laut Medienberichten sagt die Frau gegenüber den Strafverfolgern aus, sie sei aus eigenem Antrieb auf Wigdorovits zugegangen, weil er ihr als erklärter politischer Gegner Geri Müllers aufgefallen sei. Später sagte sie gegenüber den Medien, der Besuch bei Wigdorovits sei «ein Fehler» gewesen.
In den Medien taucht ein Chat-Protokoll auf, das Wigdorovits' Aussage gegenüber dem «Tages-Anzeiger», er habe seit dem 28. April nichts mehr von Müllers Chat-Partnerin gehört, Lügen straft: Wigdorovits schrieb der Frau am 20. August, also am Tag nach Geri Müllers Pressekonferenz und der SRF-Sendung «Club»: «Haben Sie den Club gesehen? War nicht schlecht. Und der Blick hat Ihre Aussagen von TeleZüri telquel übernommen.»
25. August 2014: Kundgebung für Müller vor Badener Stadthaus
Rund 200 bis 300 Personen haben vor dem Stadthaus Baden AG ihre Sympathie mit dem wegen Nacktselfies in die Schlagzeilen geratenen Stadtammann und Grünen-Nationalrat Geri Müller bekundet - und zwar mit einer Selfieaktion. Geri Müller selber war nicht zugegen. Aufgerufen zur Aktion hatte am Wochenende das vor allem von SP- und Grünen-Politikern gebildete Komitee «Geri bleibt!».
Die SVP-Fraktion im Aargauer Grossen Rat will mit einer Interpellation Licht in die Sache rund um die polizeiliche Befragung von Müllers-Chatpartnerin in Baden bringen. In dem eingereichten Vorstoss stellt die Fraktion der Regierung nicht weniger als 15 Fragen. Der Regierungsrat werde höflich gebeten, die einzelnen Fragen separat zu beantworten, heisst es am Schluss der Interpellation. Die SVP-Fraktion wolle keine pauschalen Antworten.
Geri Müller bleibt trotz der Nackt-Selfie-Affäre vorerst Stadtammann von Baden AG. Er habe sich entschieden das Amt wieder aufzunehmen, teilte der 53-jährige Politiker am Dienstag mit. Als Reaktion entzog der Stadtrat dem Stadtammann die Ressorts. Der Stadtrat von Baden bedauert den Entscheid von Stadtammann Müller, nicht zurückzutreten. Die Stadtregierung hatte Müller nahegelegt, das Amt im Interesse der Stadt und der laufenden Geschäfte aufzugeben. Müllers Ressorts werden nun neu aufgeteilt.