Affäre Müller
Geri Müller tauschte sich bereits mit seinen Sekretärinnen aus

Wenn Geri Müller nach seiner Nackt-Selfie-Affäre wieder als Stadtammann von Baden tätig sein will, dann sollte er sein Nationalratsmandat niederlegen. Das sagte Grünen-Präsident Jonas Fricker am Dienstag im «TalkTäglich» auf Tele M1.

Philipp Zimmermann
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Kontroverse im «TalkTäglich» über Geri Müller. Psychologe Thomas Spielmann, Reto Huber (CVP-Fraktionspräsident ), Jonas Fricker (Präsident Grüne Aargau) und Moderator Werner De Schepper.
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Psychologe Thomas Spielmann: Ob sich Geri Müller mit seinen Sekretärinnen aussprechen kann, hänge davon ab, wie er als Chef aufgetreten sei.
Für Jonas Fricker sind Geri Müllers Nackt-Selfies auch ein Ausfluss von Müllers Überlastung.
Reto Huber: «Wir fordern Geri Müllers Rücktritt. Er kann sich der Wiederwahl stellen.»
Moderator Werner De Schepper hakt nach.
Geri Müller Kontroverse im TalkTäglich

Kontroverse im «TalkTäglich» über Geri Müller. Psychologe Thomas Spielmann, Reto Huber (CVP-Fraktionspräsident ), Jonas Fricker (Präsident Grüne Aargau) und Moderator Werner De Schepper.

Screenshot Tele M1

250 Personen stärkten an der Selfie-Kundgebung vom Montag vor dem Badener Stadthaus Geri Müller den Rücken. Doch trotz all der Fotos mit «Geri bleibt»-Buttons fordern Badens Bürgerliche weiterhin den Rücktritt des krank geschriebenen Stadtammanns.

Reto Huber, CVP-Fraktionspräsident im Einwohnerrat, doppelte denn auch im gestrigen «TalkTäglich» auf Tele M1 nach. Von Moderator Werner De Schepper auf die Gründe für die Rücktrittsforderung angesprochen, verwies er auf die Würde und den Respekt vor dem Amt. Geri Müllers Selfies würden ein schiefes Licht auf die Stadt Baden werfen. Er könne das nicht so einfach wegwischen.

Reto Huber: «Wir fordern Geri Müllers Rücktritt. Er kann sich der Wiederwahl stellen.»

Reto Huber: «Wir fordern Geri Müllers Rücktritt. Er kann sich der Wiederwahl stellen.»

Screenshot Tele M1

Huber kam auch auf die Pressekonferenz vom Dienstag vergangener Woche zu sprechen, mit der Vertrauensfrage, auf die sich Geri Müller dort selber bezogen hatte. Huber: «Wir fordern seinen Rücktritt und er kann sich der Wiederwahl stellen.»

Vertrauensfrage noch offen

Dieser Forderung schloss sich der Aargauer Grünen-Präsident Jonas Fricker teilweise an. Ja, Geri Müller solle sich wieder der Wahl stellen - allerdings nicht sofort, sondern erst am nächsten ordentlichen Wahltermin. Fricker wurde nicht müde, den Leistungsausweis von Geri Müller hervorzuheben.

Psychologe Thomas Spielmann: Ob sich Geri Müller mit seinen Sekretärinnen aussprechen kann, hänge davon ab, wie er als Chef aufgetreten sei.

Psychologe Thomas Spielmann: Ob sich Geri Müller mit seinen Sekretärinnen aussprechen kann, hänge davon ab, wie er als Chef aufgetreten sei.

Screenshot Tele M1

Die zentrale Vertrauensfrage sei für ihn aber, ob die Verwaltung noch mit Geri Müller zusammenarbeiten wolle. Hier hakte der Villiger Psychologe Thomas Spielmann ein. Entscheidend sei, wie Geri Müller bisher als Chef aufgetreten sei, ob er einen menschlich korrekten, loyalen und fachkompetenten Eindruck hinterlassen hat. «Dann kann man sich aussprechen», meint der Psychologe.

Für Jonas Fricker sind Geri Müllers Nackt-Selfies auch ein Ausfluss von Müllers Überlastung.

Für Jonas Fricker sind Geri Müllers Nackt-Selfies auch ein Ausfluss von Müllers Überlastung.

Screenshot Tele M1

Laut Fricker hat sich Geri Müller auch schon mit den beiden Sekretärinnen, die er mit einer schlüpfrigen Bemerkung im Chat vor den Kopf gestossen hat, «ausgetauscht».

Zudem sei die Selfie-Affäre auch ein «Ausfluss der Überlastung» von Geri Müller. Wolle er Badens Stadtammann bleiben, sollte er sein Nationalratsmandat niederlegen.

Die Sendung wurde am Dienstagabend um 18.30 Uhr erstmals ausgestrahlt und wurde stündlich wiederholt.