Startseite
Aargau
Baden
Nun schwenkt die GLP Baden-Ennetbaden doch zum parteilosen Stadtratskandidaten Erich Obrist. Er sei kompetenter als FDP-Kandidat Mario Delvecchio und man sehe ihn auch eher als künftigen Stadtammann von Baden. Die FDP nimmts gelassen.
Ende Juli noch stellte sich die GLP Baden-Ennetbaden in einer gemeinsamen Medienmitteilung der Bürgerlichen «vorbehaltlos» hinter einen bürgerlichen Kandidaten. Zwar stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest, wen die FDP aus dem Trio Mario Delvecchio, Daniel Schneider und Andrea Libardi auswählen würde. Doch für die GLP stand fest, dass jeder dieser Kandidaten eher wählbar ist als SP-Kontrahent Jürg Caflisch.
Nach der Nomination von Mario Delvecchio liess sich Fraktionspräsident Sander Mallien wie folgt zitieren: «Es ist meine persönliche Meinung, aber ich bin froh, dass Mario Delvecchio nominiert wurde, er war in meinen Augen der FDP-Kandidat mit dem überzeugendsten Leistungsausweis.»
Doch nachdem Erich Obrist letzte Woche seine Kandidatur als Stadtratskandidat bekannt gegeben hatte, ist die GLP von Delvecchio auf den parteilosen Kandidaten Obrist umgeschwenkt. «Was Erich Obrist von den andern zwei Kandidaten im Wesentlichen unterscheidet, sind seine Kompetenzen für das frei werdende Ressort Kultur, Kinder Jugend Familie», schreibt die GLP in einer Mitteilung.
Sein beruflicher Werdegang und seine heutige Funktion als Lehrbeauftragter für bildnerisches Gestalten und Kunstgeschichte würden ihn für das Doppelressort qualifizieren. «Als Präsident der Kulturstiftung Pro Argovia und als langjähriges Kommissionsmitglied und -Präsident im Einwohnerrat bringt er weitere Fähigkeiten und Erfahrungen ins Spiel.» Auf Nachfrage präzisiert Co-Präsidentin Isabelle Wanner: «Nebst den Kompetenzen kommt hinzu, dass wir in Erich Obrist eher einen möglichen Stadtammann sehen.»
Fünf Tage sind seit der Ankündigung Obrists vergangen, als Parteiloser antreten zu wollen. Wie beurteilen die beiden Parteien FDP und SP mit ihren Kandidaten die neue Ausgangslage? «Grundsätzlich hat sich die Ausgangslage für uns nicht geändert, abgesehen davon, dass wir mit diesem Szenario rechnen mussten», sagt FDP-Co-Vizepräsident Tobi Auer. «Zwar tritt Erich Obrist als Parteiloser an und versucht sich nach aussen als Brückenbauer zu verkaufen. Doch trotz dieses Labels bleibt er ein linker Kandidat.
Das zeigen nicht zuletzt die nahezu identischen Smartspiders von Erich Obrist und SP-Kandidat Jürg Caflisch. Ich schätze die Wahlchancen unseres Kandidaten Mario Delvecchio immer noch gleich gross ein, wenngleich die Wahrscheinlichkeit eines zweiten Wahlgangs natürlich gestiegen ist.» Das Umschwenken der GLP nimmt Tobi Auer gelassen: «Ich weiss, dass es GLP-Exponenten gibt, die Mario Delvecchio ihre Unterstützung zugesichert haben.»