Die Raiffeisenbank Siggenthal-Würenlingen verlegt ihren Sitz nach Untersiggenthal. 150 Gäste ausgerüstet mit Baustellenhelm und Schaufel waren zum Spatenstich angetreten.
Ein regelrechter Goldrausch herrschte auf der Bauparzelle an der Landstrasse in Untersiggenthal. 150 Personen, vom 6-jährigen Knirps bis zur Rentnerin, ausgerüstet mit Baustellenhelm und Schaufel waren der Suche nach dem begehrten Edelmetall verfallen. Sie gruben und buddelten mit aller Kraft im harten Boden, in der Hoffnung, Gold zu finden.
Anlass des plötzlichen Goldrausches mitten im Siggenthal war der Baustart zur neuen Geschäftsstelle der Raiffeisenbank in Untersiggenthal. «Wir wollten den symbolischen Akt des Spatenstiches einmal anders gestalten. So wie man ihn noch nie erlebt hat», sagte Stefan Meier, Leiter Markt der Raiffeisenbank Siggenthal-Würenlingen (RSW).
Deshalb habe man alle Genossenschafter angeschrieben und ihnen die Möglichkeit geboten, an der Auslosung für einen Startplatz der Goldsuchaktion teilzunehmen. Über 500 Personen hätten sich darauf gemeldet, 150 hatten das Glück und durften am Samstag zur Goldsuche antreten.
Vrenelis und Gold-Schoggi
Auf der Grundrisslinie des Neubaus waren rund 150 kleine Quadrate abgesteckt – in der Goldgräbersprache Claims genannt – und nummeriert. Kurz nach 14 Uhr erfolgte der Start durch den Schürfmeister in der Person des Radio-Argovia-Moderators Sirio Flückiger.
«Ich han öppis gfonde», freute sich nach wenigen Minuten graben die 8-jährige Anna Cinelli aus Würenlingen. Sie stiess auf eine Blechdose. Darin war zwar kein Goldvreneli, dafür goldene Barren mit Schoggi gefüllt, was die Jungschürferin trotzdem erfreute.
Mehr Glück hatte Marta Bächli aus Würenlingen mit ihrem Claim; sie stiess auf eine Blechdose, gefüllt mit einem 20er-Goldvreneli (derzeitiger Marktwert: zirka 300 Franken). So wie ihr ging es neun anderen Glücklichen: Insgesamt zehn Goldvreneli waren entlang der Grundrisslinie des Neubaus beliebig vergraben. Leer ging am Samstag niemand nach Hause: Wo kein echtes Gold glänzte, gab es garantiert Schoggi-Barren zu finden. Und nach getaner Arbeit offerierte die Bank allen Gästen einen Apéro riche.
Neubau ist ein Meilenstein
Erfreut über den gelungenen Anlass zeigte sich Beat Morach, Vorsitzender der Bankleitung der RSW. «Die Aktion zeigt, dass wir als Bank nahe mit den Genossenschaftern zusammenarbeiten», sagte Morach. Der Neubau der Raiffeisenbank Untersiggenthal sei ein Meilenstein. Es entstehe nicht nur eine grosse und moderne Bankfiliale, die künftig an bester Verkehrslage ihren Standort hat. «Wir bauen auch Verkaufs- und Büroflächen für Dritte. Diese können durch Gewerbebetriebe aus der Region genutzt werden.»
Offiziell gehen die Bauarbeiten des 17 Millionen Franken Projekts mit dem Aushub diese Woche los. Die Aufrichte für den zwei Stockwerke umfassenden Neubau im Minergiestandard, für das sich das Brugger Architekturbüro «Liechti Graf Zumsteg» verantwortlich zeichnet, ist für Oktober 2012 geplant. Läuft alles nach Plan, so wird die Bank, die ihre Kunden heute noch am alten Standort an der Dorfstrasse 23 bedient, an der Landstrasse 46–50 im Herbst 2013 eröffnet.