Baden
Grand Casino Baden behauptet sich als Leader im Grossraum Zürich

Seit zwei Jahren hat das Grand Casino Baden mit dem Swiss Casino Zürich eine Konkurrenz in der Nähe. Doch Baden verzeichnet nach wie vor höhere Erträge. Der Vorsprung schrumpft allerdings.

Elia Diehl
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Mit 339000 Besuchern hatte das Grand Casino Baden 2014 immer noch 24000 Gäste mehr als das Casino Zürich. (Archiv)

Mit 339000 Besuchern hatte das Grand Casino Baden 2014 immer noch 24000 Gäste mehr als das Casino Zürich. (Archiv)

Die Vergabe der zusätzlichen A-Konzession für ein Casino mit Grand Jeu in Zürich war für das Grand Casino Baden vor vier Jahren ernüchternd. Wie erwartet ging der Umsatz nach der Eröffnung der Zürcher Konkurrenz 2013 um 28 Prozent zurück. Dennoch behauptete sich das Grand Casino Baden nicht nur als Leader im Grossraum Zürich – der Spielertrag lag mit 67 Mio. Franken noch 6 Mio. höher als in Zürich. Man figurierte auch weiterhin unter den drei grössten Casinos der Schweiz, hinter Montreux und Basel.

Auch 2014 – dem zweiten Jahr mit Zürcher Konkurrenz – hat sich an dieser Konstellation nichts geändert. Die gestern veröffentlichten Jahreszahlen des Grand Casinos zeigen zwar eine stabile, leicht rückläufige Situation. Wie Recherchen des Badener Tagblatts ergaben, vermochte das «Swiss Casino Zürich» die Lücke dennoch nicht zu schliessen.

Der Bruttospielertrag (Differenz zwischen Spieleinsätzen und ausbezahlten Gewinnen) schrumpfte in Baden leicht auf 65,5 Mio. Franken, ein Minus von 1,9 Prozent zum Vorjahr. Mit 339 000 Gästen war auch die Besucherzahl nur marginal unter jener des Vorjahres (minus 1000).

«Letztes Jahr lagen wir rund 10 Prozent vor Zürich. Ich bin sicher, dass dieser Vorsprung nicht aufgeholt werden konnte», sagte der Badener Casino-Direktor Detlef Brose – noch ohne Kenntnisse der Zürcher Jahreszahlen. «Ebenso überzeugt bin ich, dass das Grand Casino Baden auch 2014 zu den grössten drei Casinos in der Schweiz gehört.» Für Brose ist es alles in allem ein erfreuliches Ergebnis – gerade wegen des rückläufigen Schweizer Casino-Marktes und des hohen Konkurrenzdrucks.

Euro-Kurs ist gut für Expansion

Tatsächlich konnte die Zürcher Konkurrenz dem Grand Casino Baden die Spitzenposition im Grossraum Zürich nicht streitig machen. Auf Nachfrage bestätigt Direktor Marc Baumann: Der Bruttospielertrag wuchs – trotz Besucheranstieg um drei Prozent auf 315 000 Gäste – lediglich um 40 000 Franken auf 61 Mio. Franken. Dennoch sei das Ergebnis zufriedenstellend, zumal man anders als im Vorjahr mit einem ausgeglichenen Betriebsergebnis rechne.

Für 2015 ist Detlef Brose trotz negativen Branchentrends optimistisch. «Der tiefe Euro-Kurs wird auf die Branche sicherlich einen grossen Einfluss haben», sagt er, «insbesondere bei den grenznahen Casinos.» Im Grand Casino Baden kommen jedoch nur knapp zwei Mio. Franken, also drei Prozent des Bruttospielertrags, aus dem Euroraum. Einbüssen werde man hier also einfach die 20 Prozent Währungsverlust. Dieser wird sich aber mit Einsparungen beim Einkauf schätzungsweise die Waage halten. «Die meisten casino-spezifischen Produkte wie Slot-Machines werden im Ausland produziert.»

Kurzfristige Vorteile sieht Brose auch für die Expansions-Strategie der Stadtcasino-Gruppe, zu der das Grand Casino Baden gehört. «Die Investitionskosten für unser neustes Casino-Projekt in Wien bringt der tiefe Euro-Kurs Vorteile, mittel- bis langfristig wird unsere Rendite im Ausland dadurch aber geringer.»