Baden
Grosser Ärger über besetzte Parkplätze: «Wir haben weniger Gäste»

Badener Hoteliers im Bäderquartier ärgern sich, dass für ihre Häuser gedachte Parkplätze immer besetzt sind. Sie klagen über weniger Gäste und kritisieren die Stadt.

Martin Rupf
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Gewohntes Bild am Abend: Die provisorischen Parkplätze sind fast immer alle besetzt – von Hotelgästen?

Gewohntes Bild am Abend: Die provisorischen Parkplätze sind fast immer alle besetzt – von Hotelgästen?

Martin Rupf

Vor ein paar Monaten wurden bei der Bäderstrasse – Höhe Stadtcasino – zwölf provisorische Parkfelder angebracht. Diese dienen als Ersatz für die fehlenden Plätze im Bäderparkhaus, das nach dem Spatenstich für das neue Thermalbad im April abgerissen wurde. Während der Bauphase für das neue Thermalbad bis ins Jahr 2020 sind die Bäderhotels und Restaurants auf die Parkplätze für ihre Gäste angewiesen. Die Hotels Blume und Limmathof sowie das Restaurant Goldener Schlüssel geben ihren Gästen dafür Parkkarten ab.

Doch diese kommen meistens gar nicht erst zum Einsatz. Denn die Parkplätze werden vor allem von Autofahrern benutzt, die einen Gratisparkplatz in der Stadt suchen oder das Casino besuchen. Nachträglich hat die Stadt deshalb auch gut sichtbare Parkverbote installiert mit dem Hinweis, dass es sich um private Parkfelder handelt.

Dass das Parkhaus verschwunden ist, bekommt das Hotel Limmathof zu spüren. «Wir haben seither weniger Gäste und auch die direkte Rückmeldung erhalten, dass die Parkplätze fehlen», sagt «Limmathof»-Direktor Lorenz Diebold. Natürlich schätze man, dass die Stadt nach Lösungen gesucht habe, damit die Hotelgäste trotzdem einen Parkplatz hätten. «Nur nützt es wenig, wenn die Parkplätze immer von Anwohnern und Casino-Besuchern besetzt sind», ärgert sich Diebold.

Eigene Massnahmen

Doch wo parkieren die Gäste, wenn die provisorischen Plätze besetzt sind? «Entweder im Casino-, oder Migros-Parkhaus oder aber im Parkhaus Zentrum auf Ennetbadener Seite», so Diebold. In Letzterem habe das Hotel Limmathof Parkplätze für seine Gäste. «Doch wenn ein Gast bei uns ankommt, ist es ihm – wegen der gesperrten Schiefen Brücke – oft nicht zuzumuten, den ganzen Weg über die Hochbrücke oder die Siggenthaler Brücke auf sich zu nehmen, weshalb es immer mal wieder vorkommt, dass ich höchstpersönlich das Auto des Gasts ins Parkhaus fahre.»

Laut «Blume»-Hotelier Patrick Erne verzeichne auch sein Hotel weniger Gäste, «was aber wohl weniger am fehlenden Parkhaus als vielmehr an der schlechten Erreichbarkeit liegt, da die Durchfahrt Bäderstrasse–Parkstrasse unterbrochen ist. Wir sind nun regelrecht abgeschnitten». Gross ist sein Ärger wegen der dauernd besetzten zwölf provisorischen Parkfelder. «Eine kurze Recherche genügt, um herauszufinden, dass es sich bei den Fahrzeughaltern nicht um Hotel-Gäste, sondern um Anwohner oder aber Casino-Besucher handelt.» Inzwischen lasse er seine Mitarbeiter die Parkplätze besetzen, damit diese dann für Gäste frei seien.

Erne fühlt sich von der Stadt Baden im Stich gelassen. «So hätten wir uns etwa gewünscht, temporär im Grundbuch als Eigentümer eingetragen zu werden. Denn dann könnte man auch ein richterliches Verbot aufstellen. Oder eine Parkuhr mit höhren Gebühren als im Casino-Parkhaus wäre denkbar.» Dass die Gäste nicht einmal die Schiefe Brücke passieren dürfen, um zum Parkaus Zentrum in Ennetbaden zu gelangen, sei ein weiteres Erschwernis. Eines steht für Erne fest: «Ganz sicher kann dieser Zustand nicht bis im Herbst 2020 und zur Eröffnung des neuen Thermalbads andauern.»

«Oft sind es die gleichen Autos»

Auch Philipp Eberhart, seit sieben Jahren Pächter des Restaurants «Goldener Schlüssel», beklagt wegen der grossen Baustelle weniger Gäste. «Und leider nützen uns auch die zwölf Parkplätze nicht viel, weil sie immer, und oft von den gleichen Autos, besetzt sind», bestätigt er. Das ist wirklich ein grosses Ärgernis. «Doch auch wenn die Plätze frei wären, wäre das nur ein Tropfen auf den heissen Stein.» So hätten kürzlich im «Limmathof» und im «Goldenen Schlüssel» zwei Hochzeiten mit Hunderten von Personen stattgefunden. «Da nützen zwölf Plätze nicht viel.»

Bleibt die Frage, wieso unberechtigte Parkplatzbenutzer nicht gebüsst werden. «Die Stadtpolizei hat schlicht keine Handhabe, da es sich um private Parkplätze handelt», heisst es bei der Stadtpolizei.