Neuenhof
Grosser Brocken für Neuenhof: 29 Millionen Franken für die Schule

Neuenhof braucht zusätzlichen Schulraum. Für 29 Millionen Franken soll dieser in den kommenden Jahren entstehen. Trotz des Mammutprojekts ist eine Steuerfusserhöhung vorläufig nicht notwendig.

Roman Huber
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Das Schulhaus Schibler wird beidseitig erweitert; die Fassade bleibt in ihrer Gestaltung erhalten. Waeber/Dickenmann Architekten, Lachen

Das Schulhaus Schibler wird beidseitig erweitert; die Fassade bleibt in ihrer Gestaltung erhalten. Waeber/Dickenmann Architekten, Lachen

«Wir werden dieses Paket stemmen», erklärt Gemeindeammann Susanne Voser selbstbewusst und überzeugt. Und Finanzchef Hanspeter Frischknecht macht sogleich klar, dass es an dieser Vorlage nichts herumzuflicken gibt: «Wir haben alles genau durchgerechnet: Es klappt nur mit diesem Paket im jetzigen Zeitpunkt.» Der Steuerfuss kann unter den jetzigen Voraussetzungen auf 115 Prozent belassen werden. Eine erste Hürde habe die Vorlage bereits genommen: «Die Finanzkommission stellt sich geschlossen dahinter», sagt Voser. Am 25. November wird die Gemeindeversammlung darüber befinden.

«Seit zehn Jahren läuft die Schulraumplanung», fügt Vizeammann Hans-Peter Benz an. Das Gesamtprojekt, begleitet von der Metron AG, ist vor zwei Jahren über einen Wettbewerb zu einem Siegerprojekt gelangt, das nun in den Jahren 2014 bis 2018 realisiert wird. Zusätzlichen Raum brauche es allein wegen der steigenden Kinder- und Schülerzahlen, erklärt Bauverwalter Peter Richiger. Bis ins Jahr 2020 würden diese von heute 820 auf 1040 steigen. Die Schule benötige 10 zusätzliche Klassenzimmer, 25 Gruppenräume, daneben eine Aula sowie Räume für die Tagesstrukturen. Eine Reserve sei eingeplant. Der Bau einer neuen Dreifachhalle figuriert nicht in diesem Paket, soll aber zu späterem Zeitpunkt angepackt werden, so Richiger.

«Die Stärkung der Volksschule gehört zu unserer ‹Strategie vorwärts›, die Schulraumplanung ist ein wichtiger Bestandteil», führt Gemeindeammann Voser aus. Die Zeichen für diesen grossen Brocken seien noch nie so gut gestanden. Drei Punkte stellt Voser voran: die ersten Früchte des Zusammenschlusses finanzschwacher Gemeinden, die sich für einen fairen Finanz- und Lastenausgleich starkmachen, die Steuerfusserhöhung von 98 auf 115 Prozent vor einem Jahr sowie die neu geregelte Spitalfinanzierung, die Neuenhof mit 8300 Einwohnern zuvor finanziell besonders gedrückt habe.

Bis 2016 seien der Gemeinde 2,3 Mio. Franken Finanzausgleich jährlich gesichert, sagt Frischknecht. Zusätzlich habe man selber den Nettoaufwand um 0,5 Mio. Franken reduziert. Nach Jahren mit Aufwandüberschüssen in Millionenhöhe weist das Gemeindebudget für 2014 lediglich ein Minus von 72 000 Franken aus. Ausserdem profitiert die Gemeinde laut Frischknecht von steigenden Steuererträgen. «Wir haben alles Absehbare, auch den steigenden Aufwand, einkalkuliert und nichts beschönigt», sagt der Finanzverwalter. Nur im schlimmsten Fall müsse der Steuerfuss angehoben werden.

Weil alle Anlagen örtlich konzentriert seien, bleibe der Charakter dieser guten Schule erhalten, sagt Schulleiterin Renate Baschek. Das Projekt überzeuge und sei flexibel, sodass man auf künftige Veränderungen in der Schullandschaft reagieren könne. «Wir sind das unsern Kindern schuldig», fügt Schulpflegepräsident Jürg Amrein an. Die Schule trägt zum finanziellen Gelingen das Ihre bei: Sie wird während der Bauzeit zusammenzurücken, womit sich Neuenhof teure Provisorien ersparen kann. Kommentar rechts