Bezirk Baden
Grossratswahlen im Oktober: Grüne schielen auf den dritten Sitz

Bis zu den Grossratswahlen hofft die Bezirkspartei, dass grüne Themen ins Zentrum rücken.

Roman Huber
Drucken
Grünes Leader-TRio (v. l.): Ruth Müri, Christian Keller, Kim Schweri (bisher). (ZVG)

Grünes Leader-TRio (v. l.): Ruth Müri, Christian Keller, Kim Schweri (bisher). (ZVG)

zvg

Ihre 15 Kandidaten und 15 Kandidatinnen für die Grossratswahlen im Oktober haben sie nominiert. Das Wahlziel ist ehrgeizig: Die Grünen des Bezirks wollen ihre zwei Sitze in Aarau nicht nur halten, sondern sogar einen dritten anstreben.

Einen dritten Sitz hatten die Grünen im Bezirk Baden schon einmal erobert und zwar beim legendären Wahlerfolg der Grünen und Grünliberalen im März 2009. Es war damals die Krönung eines steten Aufwärtstrends, der im Jahr 2001 mit der Eroberung eines zweiten Sitzes begann und sich 2005 mit 2,7 Wählerprozenten mehr fortsetzte.

Nach 2009 ging es jedoch abwärts. Einen ersten Dämpfer mit einem Wählerverlust von 2,5 Prozent bescherten die Grossratswahlen im Herbst 2012. Dies bedeutete den Verlust des dritten Sitzes. Die Resultate der letzten Nationalratswahlen im Herbst 2015 sind zwiespältig für die Grünen des Bezirks Baden: Einerseits ging der Wähleranteil erneut zurück, andererseits konnte Jonas Fricker den Nationalratssitz von Geri Müller im Bezirk Baden halten.

Fricker war es denn auch, der an der Nominationsversammlung den Kandidierenden aus eigener Perspektive schilderte, wie man einen erfolgreichen Wahlkampf mit einem schmalen Budget führt. «Als kleine Partei haben wir beschränkte finanzielle Möglichkeiten. Deshalb setzen wir auf einen starken Wahlkampf nah bei den Menschen», erklärt die Partei. Man werde die Kandidierenden im Verlauf des Sommers immer wieder auf der Strasse antreffen, heisst es weiter.

Hoffen auf die grünen Themen

Nachdem die Flüchtlingsthematik bei den Nationalratswahlen den Rechtsparteien einen Erfolgsschub gegeben hat, ist die Partei überzeugt, dass das Pendel im Sommer wieder auf die linke Seite ausschlagen werde. «Wir glauben, dass mit den Initiativen ‹Für eine grüne Wirtschaft› und einen «geordneten Atomausstieg, die im Herbst zur Abstimmung gelangen, das ökologische Bewusstsein der Wählerschaft gestärkt wird», begründet Co-Präsident Christian Keller die Zuversicht der Grünen.

Kim Schweri, im Frühjahr für Kathrin Fricker nachgerutscht, kandidiert als einzige bisherige Grossrätin. Nicht mehr antreten wird Eva Eliassen aus Turgi. Die 32-jährige Wirtschaftsjuristin Schweri arbeitet als nationale Sekretärin beim Schweizerischen Arbeiterhilfswerk SAH. Die Untersiggenthalerin ist in ihrer Wohngemeinde Präsidentin der Finanzkommission und Vizepräsidentin der Spitex. Sie dürfte schlechte Erinnerungen an die Wahlen vor vier Jahren haben, rutschte sie zwar damals ebenfalls kurz vorher nach, schaffte die Wiederwahl dann aber nicht. Auf dem zweiten Listenplatz steht Christian Keller, derzeit Vizepräsident des Einwohnerrates in Obersiggenthal, Energie- und Verkehrspolitiker, der mit der Wettingerin Denise Zumbrunnen, die ebenfalls kandidiert, die Bezirkspartei präsidiert.

Prominenteste Kandidatin aus Baden ist Stadträtin Ruth Müri (team), Schulvorstandspräsidentin der Berufsfachschule BBB. Aus den kommunalen Parlamenten sind auf der Liste die Einwohnerratsmitglieder Susanne Slavicek und Luca Wälty (beide team Baden), Stefan Häusermann (Grüne Baden), Petra Rutschmann (Obersiggenthal) und Dacfey Dzung (Wettingen). Von den 30 Köpfen sind Maria Anna Weber, Witwe des Künstler Bruno Weber, sowie Gregor Zimmermann, Geschäftsführer der Grünen Aargau, bekannt, ebenso Beatrice Schilling, Präsidentin der Stadtpartei der Grünen.