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Das Zentrum Tägerhard soll umfassend saniert und erweitert werden. Kostenpunkt: Rund 84 Millionen Franken.
Vor 40 Jahren erstellten die Wettinger die bis vor einigen Jahren noch Sport- und Erholungszentrum Tägerhard genannte multifunktionelle Anlage. Immer wieder wurde sie modernisiert und vor einigen Jahren wurde in Tägi umbenannt. Trotzdem sind einzelne Teile und insbesondere die Kunsteisanlagen in sehr schlechtem Zustand. Nun präsentiert der Gemeinderat einen Vorschlag für eine umfassende Sanierung und Erweiterung. Das Projekt der Scheitlin Syfrig Architekten AG Luzern ist aus einem Wettbewerb hervorgegangen. Es kostet rund 84 Millionen Franken.
Neues Tägi braucht weniger Strom
Der Gemeinderat will, dass das künftige Tägi dem Minergiestandard für Kunsteisbahnen sowie Hallen- und Freibäder entspricht. «Die heutige Anlage hat einen enormen Energieverbrauch», stellt der Gemeinderat fest. Neben rund 2800 Megawattstunden Elektrizität pro Jahr (MWh/a) sind auch noch rund 155000 Liter Heizöl nötig. Mit dem geplanten Projekt soll der Stromverbrauch um rund 18 Prozent und der Heizölverbrauch um 70 bis 100 Prozent reduziert werden. Die bestehende Ölheizung soll für Notfälle beibehalten werden.
Der Gemeinderat schränkt ein, dass es sich beim Energieverbrauch um Schätzungen handle, die durch die Zahlen anderer Anlagen bestätigt würden. Primär soll alle Abwärme genutzt werden. «Wir haben den Auftrag für eine nachhaltige Energienutzung ernst genommen», sagt Gemeindeammann Markus Dieth. Insgesamt benötigt das künftige Tägi 2020 MWh/a. Davon entfallen rund 940 MWh/a auf die Produktion des Eises, die Wärmerückgewinnung und die Wärmepumpe, 660 MWh/a auf die Badwassertechnik und die weiteren Stromverbraucher, sowie 700 MWh/a auf die Gastronomie, Veranstaltungen, Sauna und Sporthalle.
Den Radfahrern sollen 700 Veloparkplätze zur Verfügung gestellt werden, den Autofahrern eine Tiefgarage mit 290 Parkplätzen. Die Buslinien der RVBW, ab Bahnhof Baden und ab Bahnhof Wettingen, sowie die geplante S-Bahn-Haltestelle bilden die Basis des öffentlichen Verkehrs. Zu einem späteren Zeitpunkt eine Haltestelle der Limmattalbahn eingerichtet werden.
Subventionen für Nutzer
Heute ist das Tägi eine Abteilung der Gemeindeverwaltung. Einzig der Gastronomiebereich ist verpachtet. Das soll im neuen Tägi anders sein. Eine Aktiengesellschaft, die aber mehrheitlich der Gemeinde gehört, soll die Anlage betreiben. «Der Betrieb kann kostendeckend geführt werden», betont Gemeinderat Roland Kuster, der die Gruppe Betreibermodell leitet. Wie genau die Leistungsvereinbarung zwischen Gemeinde und Betreiber formuliert wird, hängt auch vom sportpolitischen Leitbild der Gemeinde ab. Dieses muss aber noch erarbeitet werden. Unbestritten ist, dass eine solche Anlage ohne eine gewisse Subventionierung nicht betrieben werden kann. Der Gemeinderat will aber künftig nicht mehr die Anlage als solche subventionieren, sondern die Nutzer, also weitgehend die Vereine der Gemeinde.