Das zweite «One of a Million»-Musik-Festival wartete mit einem packenden Finale auf. Die Indie-Pop-Rock-Band Grouplove gab in Baden ihr zweites Konzert ihrer Europa-Tournee.
Skurrile Figuren waren es, die auf der Bühne des Nordportal standen. Unter ihnen ein bärtiger Bassist mit rosafarbenem Cowboyhut, ein Schlagzeuger in langen Unterhosen und ein Sänger mit blauen Haaren und einem ponchoähnlichen Überwurf. Die fünf Gestalten bilden zusammen die Indie-Pop-Rock-Band Grouplove und diese tourt seit Freitag durch Europa.
Baden war erst ihr zweiter Stopp. Sängerin Hannah Hooper freut sich auf die Tournee. In einen dicken Pelzmantel eingehüllt, steht die Kalifornierin nach der Show vor dem Nordportal in der Kälte und raucht. «Ich war völlig underdressed, als ich ankam. Den Mantel habe ich nach meiner Ankunft in einem Secondhandladen gekauft - jetzt fühle ich mich wie ein Eskimo», sagt sie lachend.
Zum zweiten Mal fand das «One of a Million»-Festival in Baden statt. Während einer Woche traten im Kulturlokal Merkker, im ehemaligen Kino Royal sowie im Nordportal Bands aus aller Welt auf. Für die Organisatoren ist es wichtig, dass vor allem unbekannte Bands auftreten - auf grosse Namen wird bewusst verzichtet. Nächstes Jahr wollen die Organisatoren weiter auf dieselbe Karte setzen und in der ganzen Stadt Konzerte anbieten: «Wir halten an Baden als Festivalstadt fest», sagt Organisator Nik Fischer. (SAN)
Hooper und ihr heutiger Lebenspartner Christian Zucconi, Leadsänger der Band, trafen sich vor vier Jahren per Zufall in New York. «Es war Liebe auf den ersten Blick», sagt Hooper. Obwohl sie sich erst wenige Tage kannten, fuhren die beiden kurz nach dem ersten Treffen gemeinsam nach Zypern, wo sie die restlichen Bandmitglieder kennen lernten.
Mit jeder Show besser
Von Schicksal spricht Hannah Hooper heute. Schicksal, dass sich die fünf getroffen haben. Schicksal, das sie später zu einer Band geformt hat. «Wir waren und sind eine verrückte Band», sagt sie. Heute, vier Jahre später, ist «Grouplove» ein steigender Stern am Musikhimmel. Die Lieder der Band wurden unter anderem für einen iPod-Werbespot und für Serien-Soundtracks benutzt - MTV hat sie kürzlich «Band der Woche» getauft.
Auch Nik Fischer, Organisator des Festivals, glaubt an die Band: «‹Grouplove› hat totales Potenzial nach oben.» Fischer hat schon 2011 ein gutes Händchen bewiesen. Mit «Noah and The Whale» holte er eine Band an Bord, die kurz darauf grosse Erfolge feierte und auf jedem Radiosender gespielt wurde. Dasselbe kann nun auch «Grouplove» bevorstehen.
«Wir werden mit jeder Show besser», ist Hannah Hooper überzeugt. Wer «Grouplove» live erleben möchte, muss sich indessen noch ein bisschen gedulden. Laut Hannah Hooper kommen die fünf erst im Sommer für einige Festivals zurück in die Schweiz.