Startseite
Aargau
Baden
Sie haben politisch das Heu nicht auf der gleichen Bühne: Der Einwohnerratskandidat am weitesten links ist Markus Tellenbach (Grüne), am weitesten rechts steht Christoph Perrin von der SVP. Für was stehen sie?
117 von 138 Einwohnerratskandidaten haben den Fragebogen auf der Online-Wahlplattform Smartvote ausgefüllt. Gemäss Smartvote vertritt Markus Tellenbach (38) von den Grünen Positionen, die am weitesten links liegen. Das überrasche ihn ein wenig, obwohl er sich bewusst sei, dass er sehr linke Positionen vertrete, sagt er auf Anfrage. «Ich bin aber keineswegs ein Fundamentalist.» Zu seiner Position ganz links haben unter anderem seine Forderungen geführt, die Stadt solle deutlich mehr Geld für den Regionalverkehr ausgeben sowie mehr Geld für Bildung, Kultur, Gesundheit und Soziales.
Tellenbach befürwortet einen ausgebauten Sozialstaat, eine liberale Gesellschaft und einen stark ausgebauten Umweltschutz. Als Schwerpunktthema bezeichnet er die Stadtentwicklung. «Baden droht seinen Charakter zu verlieren. Gebäude, die das Stadtbild jahrzehntelang geprägt haben, werden abgerissen und durch einfallslose Betongebäude ersetzt.»
Die Bevölkerung sollte mehr und besser in die Fragen der Stadtentwicklung einbezogen werden, findet Tellenbach. Derzeit sei es so, dass Investoren der Stadt ein neues Gesicht verleihen würden, kritisiert Tellenbach. «Die Folgen dieser Entwicklung sind hohe Mietpreise und Verdrängung lokaler Geschäfte. In der Badstrasse gibt es beinahe nur noch multinationale Ladenketten.»
Ganz anders Christoph Perrin (41) von der SVP: Gemäss Smartvote vertritt er Positionen, die von allen Einwohnerratskandidaten am weitesten rechts liegen. Zu diesem Ergebnis beigetragen haben seine Antworten, die zeigen, dass er eine restriktive Migrationspolitik sowie eine restriktive Finanzpolitik befürwortet. Er setze sich für sinnvolle Verkehrswege und genügend Parkmöglichkeiten ein, antwortet er auf die Frage, warum man ihn wählen solle.
Weiter spricht er sich dafür aus, dass die Stadt Baden deutlich weniger Geld für Gesundheit und Soziales, den Regionalverkehr sowie «Kinder, Jugend und Familie» ausgibt. Deutlich mehr Geld soll die Stadt hingegen für das Standortmarketing verwenden. Für eine Stellungnahme war Perrin gestern nicht erreichbar.