Baden
Grüne im Bezirk Baden fordern Verzicht auf einen Baldeggtunnel

Aus Sicht der Grünen hat die kantonale Verkehrsplanung der vergangenen Jahrzehnte im Ostaargau kläglich versagt. Die Öko-Partei fordert ein Umdenken und einen «verkehrspolitischen Kurswechsel» in der Region Baden, «bevor der Infarkt eintritt».

Peter Rombach
Drucken
Der Baldeggtunnel soll das Untere Aaretal besser an das Nationalstrassennetz anschliessen. google

Der Baldeggtunnel soll das Untere Aaretal besser an das Nationalstrassennetz anschliessen. google

Der Gemeinderat von Obersiggenthal verlangt ein regionales Verkehrskonzept und einen Verzicht auf das Projekt Baldeggtunnel. Das gefällt den Grünen des Bezirks Baden. Co-Präsidentin Kathrin Fricker ist der festen Überzeugung, dass die grossen Verkehrsprobleme in und um Baden sich mit weiteren Strassen nicht bewältigen lassen: «Der Schulhausplatz ist das regionale Nadelöhr, das wird auch seine Sanierung nicht ändern.»

Weil die Verkehrsprobleme der Region Baden überwiegend hausgemacht seien, liessen sie sich durch Umfahrungsstrassen wie den Baldeggtunnel nicht lösen. Die Einschätzung der Grünen: «Dem schon heute im Verkehr erstickenden Siggenthal drohte durch einen Baldeggtunnel hingegen eine Flut von zusätzlichem Verkehr aus dem Aaretal und dem Surbtal. Der Gemeinderat Obersiggenthal habe richtig erkannt, dass in Dättwil grosse ungelöste Probleme bestehen, dass die Achse nach Baden heute schon chronisch verstopft ist. Der Autobahnanschluss Baden-West stosse längst an Kapazitätsgrenzen.

Die auf dem Galgenbuck in Baden geplante Grossüberbauung werde den Verkehrsdruck weiter erhöhen, so die Grünen. Sie verlangen, den Öv zu optimieren und attraktivere Veloverbindungen ins Zentrum zu schaffen. Langfristig wünschen sich die Grünen, dass die Erschliessung des Raums Rohrdorferberg – Fislisbach – Dättwil durch eine Stadtbahn geprüft wird. Zu einer zukunftsorientierten Verkehrspolitik gehöre, eine direkte Verbindung zum Bahnhof Baden zu schaffen, «wo auf das brachliegende Gleis 6 eine Aufgabe wartet». Eine Weiterführung der Linie ins Aaretal würde sich anbieten.