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Gemeinsamer Vorstoss mit SP: Auf städtischen Liegenschaften sollen künftig Fotovoltaikanlagen stehen – falls Wirtschaftlichkeit stimmt.
2019 ist die grüne Welle in Baden angekommen: Der Stadtrat setzte mehrere Vorstösse aus dem Einwohnerrat für eine nachhaltigere Klimapolitik im Schnellzugstempo um. Wer beispielsweise Strom aus Fotovoltaikanlagen ins Netz der Regionalwerke speist, wird bereits ab 1. Januar besser als bisher entschädigt.
Vorschläge für ein grüneres Baden kamen bisher von der linken Ratsseite. Seit wenigen Tagen surft nun auch die FDP ganz vorne auf der Klimawelle mit: Stadtpartei-Co-Präsident Tobi Auer hat zusammen mit SP-Präsidentin Selena Rhinisperger ein Postulat eingereicht. «Klimapolitik darf nicht nur ein linkes Thema sein», sagt Auer. Das gemeinsame Ziel des Duos: Künftig soll bei jedem Neubau oder jeder Sanierung einer städtischen Liegenschaft abgeklärt werden, ob die Installation einer Fotovoltaikanlage Sinn macht.
«Falls die Wirtschaftlichkeit gegeben ist, wenn also der zu erwartende finanzielle Ertrag grösser als die Kosten ist, gibt es keinen Grund, auf Fotovoltaikanlagen zu verzichten», sagt Tobi Auer. «Ich bin überzeugt, dass eine Mehrheit im Badener Einwohnerrat diese Ansicht teilt.»
Die Stadt Baden habe zweifellos ein Interesse daran, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren und den Anteil erneuerbarer Energieträger an der Stromproduktion zu erhöhen. In der Badener Stromproduktion sei laut Bericht der Regionalwerke vor allem das Potenzial für Fotovoltaik gegeben, halten die beiden Postulanten fest. Der technische Fortschritt verbessere den Wirkungsgrad laufend, die Anlagen würden kostengünstiger und immer öfters auch an Fassaden installiert. Zurzeit seien im städtischen Liegenschaftsportfolio nur zwei Fotovoltaikanlagen in Betrieb, je eine beim Schulhaus Rütihof und dem Werkhof. Die Installation einer weiteren Anlage beim Schwimmbad werde geprüft. Gemäss Informationen der Regionalwerke könne die technische und wirtschaftliche Machbarkeit solcher Anlagen relativ schnell und kostengünstig abgeklärt werden.
Würde das Postulat verbindlich umgesetzt, hätte dies auch eine symbolische Wirkung: «Die Stadt Baden könnte mit diesem Vorgehen eine Vorbildfunktion bei der Nutzung erneuerbarer Energien wahrnehmen und Haushalten und Privatwirtschaft Impulse geben, ebenfalls Massnahmen für Energieeffizienz zu prüfen», schreiben die Postulanten. Und nicht zuletzt könnte sichergestellt werden, dass Abklärungen, ob Gebäude mit Fotovoltaik ausgestattet sein sollen, institutionalisiert werden.
«Derzeit treiben engagierte Personen in der Stadtverwaltung diese Entwicklung voran. Wir möchten sicherstellen, dass diese Frage künftig automatisch geklärt wird», sagt der Co-Präsident der FDP Baden. Im Zusammenhang mit dem Postulat seien zudem auch weitere Abklärungen zu Energieeffizienzmassnahmen wie Wärmedämmung, Wärmerückgewinnung oder intelligente Steuerungen prüfenswert.