Spreitenbach
Grünes Licht für 73-Millionen-Projekt: Multiplexkino steht nichts mehr im Weg

Die Gemeinde erteilt die Baubewilligung für die Überbauung Sandäcker mit Wohn- und Gewerbeflächen.

Carla Stampfli
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In der Überbauung Sandäcker gegenüber dem künftigen Tivoli-Garten werden das Multiplexkino samt Stadtsaal sowie 200 Wohnungen und Gewerbeflächen gebaut. Die Überbauung soll im Frühling 2019 bezugsbereit sein. Visualisierung/zvg

In der Überbauung Sandäcker gegenüber dem künftigen Tivoli-Garten werden das Multiplexkino samt Stadtsaal sowie 200 Wohnungen und Gewerbeflächen gebaut. Die Überbauung soll im Frühling 2019 bezugsbereit sein. Visualisierung/zvg

zvg

Eher nüchtern liest sich die Meldung in den Gemeindenachrichten Spreitenbachs: Die Baubewilligung, steht da geschrieben, sei erteilt worden für «den Neubau eines Kinos, eines Stadtsaals sowie Wohn- und Gewerbeobjekte mit Autoeinstellhalle». Was unscheinbar daherkommt, ist in Tat und Wahrheit ein Grossprojekt: Die Investitionssumme der Überbauung Sandäcker beträgt nicht weniger als rund 73 Millionen Franken.

Konkret umfasst der Komplex Folgendes: ein sechzehnstöckiges Hochhaus, einen siebengeschossigen Längsbau, weitere Wohn- und Gewerbehäuser, ein Multiplexkino mit Stadtsaal sowie 450 Parkplätze. Zudem bietet ein grosszügiger Innenhof Ruhe und Naherholung für Kunden, Mitarbeiter und Bewohner. Die von der Zürcher Holz Kobler Architekturen GmbH konzipierte Überbauung umfasst insgesamt rund 50 000 Quadratmeter Fläche und sieht 200 Mietwohnungen inklusive Alterswohnungen vor. Das Grossprojekt wird östlich der Sandäckerstrasse zwischen Land- und Industriestrasse zu stehen kommen – unmittelbar neben dem Shoppi Tivoli, Ikea und der von der Migros geplanten Überbauung HGO (Handels- und Gewerbezone Ost/Obimarkt).

«Das Gebiet Sandäcker wurde im Jahr 2009 der Zone WG4 zugeführt. Mit dieser Anpassung des Zonenplans und Festsetzung eines Gestaltungsplanes wurden die Eckwerte für das vorliegende Projekt definiert. Es wird das Gebiet zusätzlich aufwerten», sagte Gemeindepräsident Valentin Schmid zur az, als das Baugesuch im September 2015 eingereicht wurde.

Auch die Limmattalbahn macht Halt

Erschlossen ist das Areal zurzeit mit Buslinien – ab zirka 2019 soll in unmittelbarer Nähe auch die Limmattalbahn halten. Diese wird durch den Längsbau führen und die Sandäckerstrasse überqueren. Ausserdem wird die neue Überbauung an das sogenannte Fussgängerwegenetz Ebene+1 angeschlossen. Dies erlaubt Fussgängern, vom Dorf bis zur Limmat zu gehen, ohne je eine Strasse auf deren Niveau überqueren zu müssen.

Mit dem Grossprojekt Sandäcker erhält die Gemeinde auch einen Stadtsaal: Der grösste Raum des Multiplexkinos, der 500 Plätze aufweist, kann bei Bedarf für verschiedenste Anlässe genutzt und in einen Saal mit Bühne umgewandelt werden. Ihm ist auch eine Event- und Cateringzone angegliedert. Die Betreiberin des Kinos, die Pathé Suisse AG, stellt den Stadtsaal der Gemeinde kostenlos zur Verfügung.

Man sei seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Standort westlich von Zürich gewesen, heisst es beim international tätigen Filmunternehmen. Für den Standort hat sich Pathé letztendlich entschieden, weil Spreitenbach mit der Autobahn optimal erschlossen ist. Insgesamt wird es im neuen Kinokomplex zehn Säle mit über 2000 Sitzplätzen geben.

Die Bauarbeiten für das Grossprojekt sollen laut Bauherrin, der Mettler2Invest AG mit Sitz in St. Gallen, im Herbst starten. Die Inbetriebnahme des Millionenbaus ist im Frühling 2019 vorgesehen.