Am Sonntag fand im Tägi der 40. Aargauer Hair Cup statt. 150 Coiffeurlernende frisierten, stylten und kreierten die verrücktesten Frisuren. Besonders auffällig: Die Ausgelehrten, die sich dem Thema «40er-Jahre» annahmen.
An den Tischen in der Mitte der Tägihalle wird geschnipselt, geföhnt und toupiert, was das Zeug hält. Unter begeisterten, aber teilweise auch kritischen Blicken der rund 800 Zuschauer zeigen Coiffeurlernende an der 40. Aargauer Hair Trophy im Wettinger Tägi ihr Können.
Die Modelle werden in verschiedenen Kategorien passend zum Thema frisiert und gestylt. Denn zur Gesamtbewertung zählt nicht nur die Kreativität und Umsetzung der Frisur, sondern auch das Gesamtbild.
Wie in den 40ern
Besonders auffallend waren am vergangenen Sonntag die Modelle der Ausgelernten. Diese hatten erstmals eine eigene Kategorie – passend zum 40-Jahr-Jubiläum traten sie mit dem Thema «40er-Jahre» an.
Da stöckelten Damen in hochtoupierten Haaren und mit Zigarettenspitze in der behandschuhten Hand zwischen unscheinbaren Sekretärinnen im Tweed-Anzug mit passendem Koffer herum.
Wäre da nicht die ständig aus den Boxen wummernde Popmusik gewesen, man hätte sich glatt an einen Anlass der 40er-Jahre zurückversetzt gefühlt.
Doch die Lernenden standen ihren älteren Berufsgenossen in nichts nach: Bei kunstvollen Ballfrisuren und frechen Freestyle-Haarprachten fragte sich mancher Besucher, wie es möglich war, die Haare so zu befestigen, dass sie das Schaulaufen vor der Jury überstanden.
Weniger Anmeldungen als letztes Jahr
Annette Wey vom Organisationskomitee ist überzeugt, dass der Hair Cup eine wertvolle Erfahrung für die Jugendlichen ist: «Hier können sie sich auf die Prüfungssituation der Lehrabschlussprüfung vorbereiten und erfahren, wie es ist, unter Zeitdruck und ständiger Beobachtung zu arbeiten. Ausserdem erhalten sie die Möglichkeit, kreativ zu arbeiten und ihre Kreationen einem grossen Publikum zu präsentieren.»
Doch trotz Glamour und Übungsmöglichkeit wollen immer weniger Lernende am Hair Cup teilnehmen. Waren es im vergangenen Jahr noch rund 200 Anmeldungen, frisierten an der diesjährigen Austragung nur noch 150 Coiffeurlernende im Tägi.
Das erklärt sich Annette Wey vom Organisationskomitee damit, dass die Vorbereitungen sehr zeitintensiv sein können. Zeit, die viele Jugendlichen lieber anderweitig nutzen. Rund 20 Stunden investieren die Lernenden pro Frisur – in der Freizeit, notabene.