Baden
Hat der Winterzauber sein Ziel erreicht, Kunden nach Baden zu locken?

Die Aktivitäten waren gut besucht, aber die Konkurrenz sei spürbar, so der Gewerbeverein.

Carla Stampfli
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Der Adventszauber lockte Mitte Dezember in die untere Altstadt. Chris Iseli

Der Adventszauber lockte Mitte Dezember in die untere Altstadt. Chris Iseli

Chris Iseli

Mit der «Uuschratzete» auf dem unteren Bahnhofplatz ist er am Sonntag zu Ende gegangen: der «Winterzauber». Der Anlass des Handels- und Gewerbevereins City Com Baden verlieh der Innenstadt in den letzten zwei Monaten eine besinnliche und weihnachtliche Atmosphäre. Es gab Führungen durch das Lichtkunstwerk, Kerzenziehen, Adventsmärkte, Veranstaltungen in Museen, Samichlauseinzug und Sonntagsverkäufe mit Gratisparking.

Hat der «Winterzauber» sein Ziel, Kunden nach Baden zu locken, erreicht? «Die verschiedenen Aktivitäten waren aus unserer Sicht gut besucht, insbesondere die Klassiker wie beispielsweise die Advents- und Weihnachtsmärkte», sagt City-Com-Präsident Robert Sailer. Was das Weihnachtsgeschäft betrifft, sei alles im gewohnten Rahmen geblieben. Er gibt aber zu bemerken, dass man die Konkurrenz der Grossstädte, zum Beispiel Zürich, sowie der Shoppingcenter, etwa in Spreitenbach, sehr spüre.

«Winterzauber» wird fortgesetzt

«Aus diesem Grund sind Anlässe wie der ‹Winterzauber› wichtig. Für die Detaillisten stellt diese Zeit die wichtigste Einnahmequelle dar. Auch trägt sie dazu bei, dass die Badener Innenstadt attraktiv bleibt», sagt Sailer. So ist auch klar, dass der «Winterzauber» auch im nächsten Winter auf der Agenda steht. Das Budget beträgt 60 000 Franken und setzt sich aus den City-Com-Mitgliedereinnahmen zusammen.

Teil des «Winterzaubers» wird auch wieder das Kerzenziehen auf dem unteren Bahnhofplatz sein. Der Anlass, der seit über 40 Jahren organisiert wird, erhielt während zweier Wochen regen Zuspruch, wie Beni Leutenegger, Präsident des Vereins Kerzenziehen, sagt: «Der Betrieb lief sehr gut. Wir haben einige Tausend Franken mehr als im Vorjahr einnehmen können.» Der Erlös beläuft sich auf einen fünfstelligen Betrag und kommt Institutionen für Menschen mit Beeinträchtigung in der Region Baden-Wettingen zugute. Auf die Frage, weshalb das Kerzenziehen nur zwei Wochen und nur bis vor Weihnachten stattfindet, antwortet Leutenegger, dass es zum einen organisatorisch unmöglich sei, das Kerzenziehen länger zu betreiben. «Wir hätten schlicht zu wenig Helfer zur Verfügung. Schon nur in den zwei Wochen sind rund 200 Personen im Einsatz.» Zum anderen sei er der Auffassung, dass die Kerzen bereits während der Adventszeit leuchten müssten und nicht erst an Weihnachten.

Neben dem Kerzenziehen zog auch das Winterdörfchen mit der Fondue-Hütte, dem Brenner-Schopf und der Feuerstelle die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Die Aktivitäten auf dem unteren Bahnhofplatz wurden von der Stetter Brennerei Humbel im Auftrag der City Com geführt. Nachdem es beim letzten «Winterzauber» am Feuer zu Unstimmigkeiten gekommen war, die Feuerstelle für einige Tage eingestellt und die Securitas aufgeboten werden musste, ging heuer alles rechtens über die Bühne. «Es verlief ruhig und es gab keine Zwischenfälle», sagt Max Romann, stellvertretender Kommandant der Stadtpolizei Baden.

«Cordula-Dörfli» auch im 2019

Nicht Teil des «Winterzaubers», aber dennoch daran beteiligt, dass in Baden Adventsstimmung herrschte, war das «Cordula-Dörfli». Patrik Mösch vom Soulfood Festival, der das Dörfli gemeinsam mit Reto Zurflüh von der Bodega Bar organisiert und finanziert hat, zieht eine positive Bilanz: «Das ‹Cordula-Dörfli› ist zwar noch nicht so bekannt, trotzdem sind wir mit dem Besucheraufkommen grundsätzlich zufrieden.» Die Rückmeldungen seien sehr gut gewesen. «Die Gäste begrüssten, dass es eine Alternative zum Winterdörfchen auf dem unteren Bahnhofplatz gab. Sie schätzten die heimelige Atmosphäre auf dem Cordulaplatz», so Mösch. Zwischenfälle habe es keine gegeben. Im Winter 2019 soll das «Cordula-Dörfli» wieder auf die Beine gestellt werden. «Wir haben verschiedene Punkte, die wir verbessern möchten, etwa in Bezug auf den Ablauf, die Öffnungszeiten und das Angebot.»