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Mit der Serie «Heissi Ohre» wärmt sich das Figurentheater für den Saison-Start auf.
Der kleine Gewölbekeller des Figurentheaters in Wettingen ist erfüllt mit fröhlichem Geplauder und Kinderlachen. Alle sind hier, um im Rahmen des Ferienangebots «Heissi Ohre» einer Geschichte zu lauschen. Was für eine Geschichte heute vorgelesen wird, weiss niemand ausser der Geschichtenerzähler selbst, Sven Mathiasen.
Die Kinder sind gespannt, und es wird mucksmäuschenstill, als er das Licht dimmt, die Musik zu spielen beginnt und die ersten Bilder auf der Leinwand verraten: Heute hören sie die Geschichte der kleinen Hexe und ihrem Raben Abraxas.
Die richtige Geschichte auszuwählen, ist nicht immer einfach. «Manchmal finden die Buben die Geschichte zu «Meitli-haft» oder umgekehrt», sagt Mathiasen, Co-Leiter des Figurentheaters. Allgemein seien Kinder ein sehr anspruchsvolles Publikum. «Um ihre Aufmerksamkeit zu haben, muss man sie in den Bann ziehen.»
Vorlesen tut Mathiasen sehr gerne, aber noch lieber ist er Figurenspieler. Es ist eine eher kleine Kunstform, wo der Nachwuchs nicht immer leicht zu finden ist. Umso mehr freut sich Mathiasen, dass in der kommenden Spiel-Saison auch zwei junge Talentgruppen auftreten: «Eliane Blumer führt mit «Cinderella» eine Co-Produktion mit dem Figurentheater St. Gallen auf und im Frühling zeigt die Gruppe «Hand im Glück» mit dem bekannten Musiker der Band «Silberbüx» ihre erste Figurenproduktion.»
Als Ergänzung bietet das Figurentheater auch einen Kurs für das Handpuppenspiel an, wo Laien erste Theaterluft schnuppern und Profis sich weiterbilden können. «Damit möchten wir die Kunstform in der Schweiz weiter fördern», betont Mathiasen. Der Kurs findet am 20. und 21. Oktober im Rahmen des Gastspiels von Tristan Vogt statt – einem international gefragten Figurenspieler aus Nürnberg. Er führt auch gleich zwei Mal seine Produktion «Was Sachen so machen» auf. Neben Aufführungen, die primär an das Kinderpublikum gerichtet sind, stehen an anderen Daten die Erwachsenen im Fokus mit dem «Theater-Dinner». Mathiasen: «Für 65 Franken können die Zuschauer ein 3-Gänge-Menu im Restaurant Freihof geniessen und sich anschliessen die Aufführung anschauen.»
Auch Mathiasen selbst steht wieder auf der Bühne und spielt zwei Stücke mit Krimigeschichten von «Kommissar Gordon» – ein Theater, das mit Tischfiguren und Handpuppen gespielt wird. Der Charakter des Kommissars ist dabei einer von Mathiasens Lieblingsrollen, verrät er und fügt sogleich an: «Ich habe aber alle meine Figuren gern.»