Baden
Hier beisst man freiwillig in den sauren Apfel

In Münzlishausen in Baden wachsen seltene, alte Apfelsorten – Bauer Meinrad Suter stellt diese in seiner Scheune aus.

Andrea Ebneter
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In Münzlishausen in Baden wachsen seltene, alte Apfelsorten – Bauer Meinrad Suter stellt diese in seiner Scheune aus
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Die ProSpecieRara-Äpfel in der Ausstellung
Die Ausstellung dauert noch bis 31. Oktober
Die älteste Sorte ist über 2000 Jahre alt
Vor der Scheune können die Besucher seltene Sorten probieren
2200 Apfelbäume stehen rund um Suters Hof
Meinrad Suter

In Münzlishausen in Baden wachsen seltene, alte Apfelsorten – Bauer Meinrad Suter stellt diese in seiner Scheune aus

Andrea Ebneter

Rund 200 Sorten Äpfel liegen in der Scheune von Bauer Meinrad Suter, sorgfältig sortiert und angeschrieben. Es sind nicht irgendwelche Äpfel, sondern alte, seltene Sorten. Der Badener Bauer pflanzt ProSpecieRara-Apfelbäume an. Deren Früchte präsentiert Suter zurzeit in der Obstsortenausstellung auf seinem Hof in Münzlishausen.

Die jährliche Ausstellung war erstmals 2001. «Die Ausstellung soll den Leuten zeigen, dass die alten Apfelsorten nicht verloren gehen, sondern erhalten bleiben», sagt Suter. Die alten Sorten wachsen auf 280 Bäumen rund um Suters Hof. «Diese und weitere Bäume gehören zum schweizweiten Sorteninventar von ProSpecieRara, der zur Pflege von alten Apfelarten dient. Im Sorteninventar hat es teilweise auch unbekannte Apfelarten.» Mit über 50 Kriterien könne die Sorte der Frucht bestimmt werden, sei dies anhand der Schale oder des Kerngehäuses. «Das ist manchmal gar nicht so einfach», erklärt Suter. «Setzt man sieben Kernen vom gleichen Apfel ein, können sieben neue Apfelsorten entstehen.»

Dementsprechend schwierig sei die Definition einer Sorte. Das Sorteninventar soll dazu beitragen, dass die teilweise schon uralten Sorten der Nachwelt erhalten bleiben. «Die älteste Apfelsorte, der Sternapfel, ist sicher 2000 Jahre alt», so Suter. In diese hätten die alten Römer schon gebissen.

Zu kleine Menge für den Verkauf

«Wir pflücken nur die Menge von den seltenen Sorten, die wir ausstellen. Es hängt jeweils zu wenig Obst an den Bäumen, um sie in grossem Rahmen zu verkaufen», sagt Suter. Vom Sternapfel hätte es diesmal beispielsweise nur zwei Stück gegeben. Wenn jemand von den seltenen Apfelsorten kaufen will, kann man selbst durch den Obstgarten gehen und die Früchte pflücken. Die alte, etwas säuerliche Sorte ‹Ananas Reinette› sei beliebt. Bei dem zu verkaufenden Obst, dem Tafelobst, «geht der Trend in Richtung feinsäuerlich und süsslich» - da seien unter anderem Gala-Äpfel sehr gefragt.

«An apple a day keeps the doctor away»? Suter: «Ich bin überzeugt: Jemand, der regelmässig Früchte isst, wird weniger krank. Ich selbst esse ein bis zwei Äpfel am Tag.»

Ausstellung: täglich, 9 bis 19 Uhr, bis 31. Oktober, an der Baldeggstrasse 63.