Zum Muttertag präsentiert der «Schola Cantorum Wettingensis»-Chor Musik vom Spätbarock bis zur Romantik.
Die Trompeten erklingen, langsam breitet sich der Ton von hellen Stimmen aus: So könnte wohl biblische Engelsmusik klingen. Pompös und zugleich emotional hallt der chorale Gesang des «Schola Cantorum Wettingensis»-Chors am frühen Sonntagabend durch die Gemäuer der reformierten Kirche. Wie das Programmheft treffend verlauten lässt: «Gute Musik ist wie die Tränen einer liebenden Mutter», findet das Konzert im Rahmen des Muttertags statt.
Thematisch ist das Konzert in zwei Teile gegliedert: Der Beginn des Abends wird von inniger Dankbarkeit und festlichem Lob beherrscht. Während im zweiten Teil Kompositionen, die sich mit Maria, der Mutter Jesu beschäftigen, gespielt werden. «Maria ist schliesslich die Urmutter des Christentums», sagt Roland Fitzlaff, Dirigent der «Schola Cantorum Wettingensis», über die Wahl der Kompositionen.
Die Stücke reichen vom Spätbarock bis zur Romantik. Dabei wird der Chor von vier Bläsern des «Collegium Cantorum» aus Zürich begleitet. Die Sopranistin und Stimmbildnerin Ruth Achermann bezaubert mit ihrer hellen und klaren Stimme in Stücken wie «O hätt ich Jublas Harf» von Georg Friedrich Händel. Natürlich fehlt es auch nicht an kirchlichen Orgelklängen, gespielt von Stefan Müller. Unmerklich lösen sich die Grenzen zwischen vokaler und instrumentaler Musik auf. Es entstehen harmonische Klänge, die bewegen. Im Publikum schliesst manch einer sinnlich die Augen und verfällt dem Zauber der Tonkompositionen der grossen Musikgenies wie Mozart und Bach.
Einigen Zuhörern kullern dann und wann auch Tränen über die Wangen, während sich ein entzücktes Lächeln auf ihren Gesichtern breit macht. So ist die Betonung des gefühlvollen Ausdrucks schliesslich eine der wichtigsten Eigenschaften der romantischen Musik. «Romantik und Klassik sind unser Spezialgebiet, ich habe aber etwas Barockmusik eingeführt», sagt Fitzlaff. Mit dieser musikalischen Mischung bietet das Konzert ein abwechslungsreiches, aber klar strukturiertes Programm. «Ave Regina in C» von Michael Hayden bildet eine Art Scharnier zwischen den Musikepochen. «Es ist ein ganz spezielles Stück, weil die Harmonie der Klassik entspricht und der Stimmensatz im Barock angesiedelt ist», sagt Fitzlaff.