Baden
Historisches Museum und Langmatt: Es gibt keinen Schulterschluss

Die private Stiftung Langmatt und das Historische Museum zusammenzuführen mache keinen Sinn und ergebe kaum Synergien. So lautet die Antwort des Stadtrates auf ein entsprechendes Postulat.

Roman Huber
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Sommer-Picknick im Juni 2012 im lauschigen Park der Villa Langmatt, doch im Hintegrund drohten dunkle Wolken. Alex Spichale

Sommer-Picknick im Juni 2012 im lauschigen Park der Villa Langmatt, doch im Hintegrund drohten dunkle Wolken. Alex Spichale

ALEX SPICHALE

GLP-Einwohnerrat Sander Mallien regte in einem Postulat einen Schulterschluss zwischen dem Historischen Museum mit der Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown an.

Der Stadtrat solle prüfen, ob es inhaltlich sinnvoll und umsetzbar sei, dass man die operative Leitung der beiden Institutionen zusammenlege und ob es zweckmässig sei, sie administrativ unter einen Hut zu nehmen und ins Ressort Kultur einzugliedern.

Der Postulant verlangte ausserdem vom Stadtrat zu prüfen, ob die beiden Museen rechtlich vereint werden könnten. Mallien stellte sich dabei vor, dass ein Schulterschluss Synergien und damit inhaltliche wie finanzielle Vorteile bringen würde.

Das Historische Museum sei eine Institution der Stadt mit der zentralen Aufgabe, das kulturhistorische Erbe Badens zu bewahren, zu präsentieren und zu vermitteln.

Darum sei das Historische Museum der ganzen Bevölkerung verpflichtet, hält der Stadtrat in seiner Antwort fest.

Neben der Dauerausstellung setzt das Museum in seiner Arbeit den Fokus auf die lokalhistorischen Entwicklungen, indem sie diese auch erforscht und damit Sonderausstellungen gestaltet.

Anders sieht es bei der Langmatt aus: Gemäss deren Stiftungsurkunde sind Villa mit Kunstsammlung und Park zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Darüber hinaus soll das Kunstverständnis gefördert werden. Der Fokus liege hier eindeutig bei der bildenden Kunst, schreibt der Stadtrat.

«Darum spricht das Museum Langmatt gezielt ein kunstinteressiertes Publikum an», ergänzt Stadtammann Müller.

Müller verwies auf das Kulturkonzept der Stadt, das diese Fragen über weite Strecken beantworten würde. «Es sind keine fruchtbaren Synergien ersichtlich», so Müller. Je nach Thema strebe man weiterhin eine Zusammenarbeit an, wie es bereits getan werde.

Insbesondere würde ein Zusammenschluss weder operativ noch administrativ zu einem inhaltlichen Mehrwert für die Öffentlichkeit führen. Allein vom Aufwand her könne die Führung der beiden Häuser (total 180%) nicht mit einer Stelle abgedeckt werden.

Der Stadtrat erachtet es auch nicht als sinnvoll, wenn die öffentliche Hand eine Kunstsammlung übernehmen würde, solange sie von einer Stiftung geführt werde.

Zurzeit wird abgeklärt, wie die Zukunft der Langmatt aussehen soll. Dabei werden auch betriebliche Ausrichtung und die Strategie diskutiert.