Die Volleyballer von Kanti Baden wollen aufsteigen. Trainer Markus Graber hat das mit seinen Teams schon oft geschafft.
Lange Jahre war der Volleyballklub Kanti Baden sowohl mit den Frauen als auch mit den Männern in der Nationalliga vertreten. Die Damen sind wieder in der Nationalliga B dabei – das Männerteam nimmt am Wochenende einen nächsten Anlauf, der einen langen Atem braucht.
Die Meisterschaft in der 1. Liga hat das Team von Erfolgstrainer Markus Graber auf dem zweiten Rang beendet. «Das Ziel war, unter die ersten zwei Teams zu kommen», erklärt Graber. Das wurde erreicht, doch nun stehen zahlreiche weitere Bewährungsproben auf dem Programm: Jetzt dürfen die Badener das erste «Final Four» der Geschichte austragen. Diese Form ist neu – und macht den Aufstieg in die Nationalliga noch schwieriger.
Am Samstag treffen die Badener um 17.30 Uhr in der Kantihalle in Baden auf Sursee. In einem allfälligen Final am Sonntag könnten sie auf den BTV Aarau treffen. Oder auf Andwil-Arnegg. Gegen die Ostschweizer hat Kanti in der Meisterschaft eine Partie verloren und einmal nach einem 0:2-Rückstand in den Sätzen noch mit 3:2 gewonnen.
«Das ist der Gameplan», meint Trainer Graber mit einem verschmitzten Lächeln und zeigt einen Zettel, in dem sämtliche Angriffsvarianten des Gegners bis ins letzte Detail aufgedröselt werden. Genauso wie sie die Services spielen oder in den Block am Netz gehen.
Zudem hat er zusammen mit zwei Spielern das letzte Spiel von Sursee besucht und auf Video aufgenommen. «Das habe ich mir schon mehrmals angeschaut», erklärt Graber, der es schaffte, Laufenburg innerhalb von vier Jahren von der 2. Liga in die Nationalliga A zu führen.
Das erste Final Four in der 1. Liga ist für den gesamten Verein eine besondere Herausforderung. «Wir haben ein rund 20-seitiges Dokument bekommen, was wir alles erfüllen müssen», lächelt Graber und verdreht dabei leicht die Augen. So ist der gesamte Verein genauso gefordert wie er und das Fanionteam.
«Es war eine komplizierte Saison», gibt der Trainer, der ursprünglich aus Döttingen stammt, zu bedenken. Neben dem harten Training stimmen aber auch die weichen Komponenten. Er verfügt über ein 15-Mann starkes Kader, was bei weitem nicht jedes Team in der 1. Liga vorweisen kann. Zudem sei die Trainingspräsenz gut gewesen.
Auch der Teamgeist stimmt. So waren knapp zehn Spieler zusammen auf einem Skiausflug – was für den guten Zusammenhalt spricht. Aber sie haben es ihrem Trainer wohlweislich erst danach gesagt. Denn das Verletzungsrisiko wäre ihm sicherlich zu gross gewesen.
Mit Laufenburg hat er den Durchmarsch ins Oberhaus geschafft. Graber war bereits früher fünf Jahre lang Trainer bei Kanti Baden und schaffte damals bereits den Aufstieg in die NLB. Seit 2019 ist er erneut an seiner alten Wirkungsstätte. Und er will wieder zurück dahin, wo auch die Badener früher spielten: «Der Klub und der Vorstand sind richtig gut. Aber der Aufstieg ist Knochenarbeit», weiss er aus Erfahrung.
Dafür muss das Fundament solide sein, sprich die Juniorenausbildung ist der Schlüssel zum Erfolg, um mit den gut ausbildeten Nachwuchsleuten das Fanionteam zu verstärken. Dass er die Jungen ausbilden kann, beweist unter anderem die Tatsache, dass gleich vier Akteure der Stammsechs der Schweizer Nationalmannschaft durch seine Hände gingen.
So betreut er bei Kanti Baden nicht weniger als acht verschiedene Teams von den Kleinsten bis zur ersten Mannschaft und steht dafür praktisch sieben Tage pro Woche in der Halle. Dies soll eines Tages mit dem Aufstieg belohnt werden.
Denn selbst wenn die Badener das Final Four am Wochenende gewinnen, sind sie noch längst nicht zurück in der NLB. Es stünden weitere Entscheidungsspiele an und am Ende schafft es nur ein Team nach oben.