Gemäss dem aktuellen Jahresbericht will das Sozialwerk Hope sein Angebot ausbauen. Geplant ist unter anderem eine Beratungsstelle für Wohnfragen.
Das christliche Sozialwerk Hope in Baden kann auf ein weiteres gutes Jahr zurückschauen. Vom Budget her hat es 2014 besser abgeschnitten als erwartet. Vor allem aber wächst die Nachfrage nach den Angeboten des «Hope» unaufhörlich. Das Sozialwerk wird immer bekannter und geniesst einen guten Ruf. Schon in den letzten Jahren hat «Hope» deshalb mehr Personal eingestellt. Gemäss Jahresbericht sollen die Angebote ausgebaut werden – dies aber solide, «Schritt für Schritt».
Eines der konkreten Projekte, die «Hope» anpacken möchte, ist der Aufbau einer Beratungsstelle für Wohnfragen. Viele Menschen in Notsituationen hätten grosse Mühe, eine Wohnung in der Region Baden zu finden, sagt Geschäftsleiterin Daniela Fleischmann. «Die Nachfrage nach Wohnungen ist ungebrochen. Dafür braucht es ein spezielles Angebot.» Die Idee werde derzeit noch im Vorstand diskutiert, sei aber bereits fortgeschritten.
Letztes Jahr konnte das Sozialwerk erstmals in Baden und Wettingen Wohnungen mieten, in denen die Mitarbeitenden bedürftige Bewohner unterbringen und betreuen können. Dieses Projekt «Wohnexternat» wird gemäss Jahresbericht ausgeweitet. Bisher kann «Hope» auf sieben Wohnungen mit elf Plätzen zählen. Neue sollen bald hinzukommen, die Suche gestalte sich jedoch schwierig.
Dabei steigt nicht nur die Nachfrage nach Betreuungsangeboten: Auch die Anfragen von Freiwilligen, die gerne im Sozialwerk mithelfen wollen, nehmen erfreulicherweise zu. Diese Helfer arbeiten etwa im «Hope»-Restaurant, im Gemeinschaftstreff oder basteln Dinge, die in den Strassenmärkten verkauft werden können.
Das Sozialwerk ist auf genügend Ressourcen angewiesen, auch wenn sich die Abhängigkeit von Spendengeldern in den letzten Jahren etwas verringert habe: Vom «Hope»-Budget 2014 von rund einer Million Franken wurden 35 Prozent durch Spenden gedeckt, 2008 waren es noch 68 Prozent gewesen. Dies sei gemäss Daniela Fleischmann auf die vermehrten Leistungsvereinbarungen mit den umliegenden Gemeinden zurückzuführen.
Zudem seien die neuen Angebote Wohnzentrum und Wohnexternat selbsttragend. 14 Personen arbeiten heute fürs «Hope» in insgesamt 810 Stellenprozenten. Hinzu kommen 40 freiwillige Mitarbeiter, die gemeinsam an die 11 000 Arbeitsstunden stemmen. Die Arbeit im Sozialwerk ist anspruchsvoll: Gemäss Jahresbericht hätten die 14 «Hope»-Angestellten in ihrer Arbeit mit den Bedürftigen «erhebliche Anstrengungen und teilweise extreme psychische Herausforderungen» meistern müssen. Diese Belastung gehöre dazu, sagt Daniela Fleischmann, «das war schon immer so.» Letztes Jahr erlitten «Hope»-Mitarbeiter sogar zwei aggressive Übergriffe. «Wir suchten darauf eine engere Zusammenarbeit mit Fachärzten und dem Kriseninterventionszentrum der Klinik Königsfelden», sagt sie.
Bis 2018 will «Hope» punkto Notfallschlafstelle wieder vorwärtsmachen. Die gemeinsame Arbeitsgruppe mit der Stadt Baden, die das gescheiterte Projekt «Pfuusbus» verfolgt hatte, sei derzeit nicht aktiv, so Daniela Fleischmann. Im aktuellen «Hope»-Jahresbericht ist die Schaffung einer Notschlafstelle aber ein explizites Ziel, das «zu gegebener Zeit» angepackt werde.