Freienwil
«Ich wurde rausgeschnitten»: «Bestatter»-Laien sind nicht nur happy

Zuschauer und Laiendarsteller schauten gespannt «Der Bestatter» am Public Viewing im «Weissen Wind». Dabei machte sich bei einigen auch Enttäuschung bemerkbar.

Rosmarie Mehlin
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«Der Bestatter»: 4. Staffel, Folge 2 in Morgenthal und Public Viewing in Freienwil
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Für die Leinwand wurde aus Freienwil Morgenthal.
Auch Gemeindeammann Robert Müller hatte einen Gastauftritt im «Bestatter».
Wird von Luc im Stich gelassen: Praktikant Fabio Testi (Reto Stalder) Folge 2: «Gefährliches Gelände»
Auf einem Rachefeldzug: Patrick Gruber (Jörg Plüss), dessen Frau ermordet worden ist. Folge 2: «Gefährliches Gelände»
Vor sich die tödliche Gefahr: Hauptkommissarin Anna-Maria Giovanoli (Barbara Terpoorten) Folge 2: «Gefährliches Gelände»
Titelbild für die 4. «Bestatter»-Staffel.
Sündenbock oder Serienkiller: Peter Freiburghaus als Schwarzkittel Folge 1: Letzte Worte
Spurensuche im Haus Giovanoli: Mike Müller als Luc Conrad, Samuel Streiff als Reto Dörig Folge 1: Letzte Worte
Ist sie die Nächste? Barbara Terpoorten als Anna-Maria Giovanoli Folge 1: Letzte Worte
Vermutet die Tat eines Serienkillers im Aargau: Martin Ostermeier als Dr. Alois Semmelweis Folge 1: Letzte Worte
«Der Bestatter»: Folge 2: «Gefährliches Gelände»
«Der Bestatter»: Folge 2: «Gefährliches Gelände»
«Der Bestatter»: Folge 2: «Gefährliches Gelände»
«Der Bestatter»: Folge 2: «Gefährliches Gelände»

«Der Bestatter»: 4. Staffel, Folge 2 in Morgenthal und Public Viewing in Freienwil

SRF/Sava Hlavacek

Im Sommer war aus Freienwil vorübergehend Morgenthal und das ehemalige Restaurant Weisser Wind zum «Frohsinn» geworden. Gemeindeammann Robert Alan Müller nahm an einer Hetzjagd quer durchs Dorf teil: Das Fernsehen SRF hatte mit den Dreharbeiten für die 4. Staffel der Krimiserie «Der Bestatter» dem gut 1000-Seelen-Dorf ein Hauch von «Cinecittà» verliehen.

Jetzt geniesst ein Teil der Bevölkerung gemeinsam das Resultat von tage- und nächtelangen Dreharbeiten in und um ihr Freienwil. Zum ersten von vier «Public Viewings» (es wurden hintereinander Folge 1 und 2 gezeigt) sind am Dienstagabend auch der Regisseur Chris Niemeyer, die Regisseurin Katalin Gödrös sowie die Profi-Schauspieler Hans Caspar Gattiker und Peter Zumstein ins Säli vom «Weissen Wind» gekommen. Vor allem aber waren mehrere Kinder und Erwachsene anwesend, die für ein, zwei, drei Drehtage selber ein Rädchen im blutig-kriminellen Getriebe geworden waren.

Mehrmals werden die Szenen wiederholt und kritisch begutachtet
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Schauspieler Mike Müller wird instruiert
Ein Teil des Filmteams für die vierte Staffel der SRF-Krimiserie
Die Dreharbeiten für den Bestatter finden unter anderem im Freienwiler Wald statt
Mike Müller bei einer Drehpause.
«Bestatter»-Dreh im Wald von «Morgenthal»

Mehrmals werden die Szenen wiederholt und kritisch begutachtet

Alex Spichale

Gar vier Tage waren es für Franz Suter gewesen. Als bürgerlicher Servicetechniker, hatte er – genauso wie Gemeindeammann Robert Müller – den «Schwarzkittel» genannten Einsiedler in seiner Waldhütte überwältigt und durchs Dorf gehetzt. «Der Aufwand war immens, die Erfahrung sehr spannend und interessant», sagt Suter. Stolz aber auch ein bisschen enttäuscht klärt der 13-jährige Leon Aguiar nach dem Ende der ersten Folge auf, er sei der Pfadi gewesen, der im Wald den Deckel aufmachte, unter dem die Leiche von Susanne Gruber lag. «Ich hatte dann umfallen müssen, aber irgendwie ist das jetzt komisch rausgeschnitten worden.»

Irma fiel der Schere zum Opfer

Noch etwas grösser war die Enttäuschung der Hausfrau und Spitex-Mitarbeiterin Irma Füglister: «Beim Walken zusammen mit dem Profischauspieler Peter Fischli sind wir im Wald auf den anscheinend toten ‹Schwarzkittel› gestossen. Ich hatte keinen Text, musste nur schreien. Aber wie ich jetzt hier in der Folge zwei gesehen habe, wurde ich ganz herausgeschnitten.» Rentner Werner Fink aus Nussbaumen hingegen hatte bei der Hatz gegen den «Schwarzkittel» ein Wiedersehen mit sich selber. «Weitere werden bestimmt folgen, denn ich hatte vier Einsätze, der längste dauerte von abends 19 Uhr bis morgens 4.30 Uhr.»

Bei einem vom Gemeinderat spendierten Apéro in der Pause waren sich die rund 70 Anwesenden einig: Die Dreharbeiten waren spannend, die Atmosphäre einmalig und die Erfahrung super.