Wirtschaftsstandort
«Ideales Umfeld»: Warum sich ein indischer IT-Konzern für Baden entschieden hat

In der Villa Boveri hat der indische IT-Konzern neue Details zu seiner geplanten Niederlassung auf dem GE-Areal bekannt gegeben.

Andreas Fahrländer
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Von GE zu Infosys: Blick auf das Bürohaus Quadro in Baden Nord.

Von GE zu Infosys: Blick auf das Bürohaus Quadro in Baden Nord.

Alex Spichale

Es war eine erfreuliche Nachricht für den Wirtschaftsstandort Baden: Vor kurzem wurde bekannt, dass das weltweit tätige Informatik- und Ingenieur-Unternehmen Infosys aus dem indischen Bangalore eine Niederlassung mit rund 50 Angestellten in Baden Nord eröffnen wird. Jetzt gibt es weitere Details zu den Plänen: In der Villa Boveri informierte der Konzern darüber, dass in Baden ein Zentrum für «Turbomachinery & Propulsion» (zu deutsch Turbomaschinen und Antriebe) geplant sei.

Die Niederlassung soll vorrangig Unternehmen aus der Energie- und Luftfahrtbranche bedienen. Ausschlaggebend für den Standortentscheid seien «das ausserordentliche Potenzial an erfahrenen Ingenieur-Fachkräften, die Standortkompetenz im Bereich Turbinen sowie das Innovationspotenzial» in Baden gewesen.

«Die lange Tradition weiterführen»

Landammann und Volkswirtschaftsdirektor Urs Hofmann (SP) ist erfreut über die Neuigkeiten: «Mit diesem Standortentscheid hat Infosys sich entschieden, sich im Zentrum der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie der Schweiz anzusiedeln, welches auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Infosys trägt dazu bei, dass diese Tradition auch in Zukunft weitergeführt wird.» In Baden finde Infosys das ideale Umfeld, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Standortförderungen von Stadt und Kanton, die die Ansiedlung begleitet haben.

Weltbekannte Grosskonzerne, führende KMU, die Fachhochschule Nordwestschweiz, das Paul-Scherrer-Institut sowie die optimale Anbindung an die internationalen Flughäfen in Zürich und Basel würden dem Unternehmen in Baden beste Voraussetzungen bieten, um den neuen Geschäftsbereich erfolgreich weiterzuentwickeln.

Der Badener Stadtammann Markus Schneider (CVP) sagt zu den Plänen: «Der Standortentscheid von Infosys ist beispielhaft dafür, wie Baden wirtschaftlich in die digitalisierte Zukunft schreitet. Einerseits finden Hightech-Energie und IT zueinander, andererseits entsteht hier ein Kompetenzzentrum mit Engineering und digitalem Service aus einer Hand.»

Infosys hat in der Schweiz bereits Standorte in Basel und in Kloten. In Baden wird das Unternehmen Büroflächen im Bürohaus Quadro nutzen, die durch den Stellenabbau bei General Electric frei wurden. Zudem werden Mitarbeiter von GE übernommen. Auch der Leiter der neuen Niederlassung, Volker Eppler, kommt von GE zu Infosys. Er bringt 30 Jahre Erfahrung in der Turbomaschinen- und Luftfahrtindustrie mit. Auf der ganzen Welt beschäftigt Infosys knapp 230'000 Mitarbeiter und erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von elf Milliarden Dollar.