Zwei Quartiere vereinen sich für die Badenfahrt, realsieren aber auch eine Idee über die Badenfahrt hinaus, die zu reden geben wird.
Auch an der diesjährigen Badenfahrt machen traditionsgemäss einige Quartiervereine mit. Zwei dieser Quartiervereine spannen, wie beim Stadtfest vor fünf Jahren, wieder zusammen. Es sind die Quartiervereine Chrüzliberg und Limmat rechts. Gemeinsam werden sie die Beiz zum Drehpunkt bei der Stadtkirche betreiben.
Die Präsidentin des Quartiervereins Chrüzliberg Ruth Sulzer freut sich bereits auf die spannenden Tage. «Wir wollen mit unserer Beiz das Gemütliche an die Badenfahrt zurückbringen», sagt sie. Der «Drehpunkt» werde ohne Kitsch und Schnickschnack daherkommen, fügt Sulzer an. Die Beiz wird aus mehreren kleinen Chalethäuschen, wie man sie vom Weihnachtsmarkt her kennt, bestehen. Zusammen bilden sie dann die Festbeiz mit rund 70 Plätzen. Es werde rustikal und gemütlich, so Sulzer und verrät ein bisschen über die Dekoration: «Unsere Beiz wird bodenständig sein. Wir werden grosse Scherenschnitte von Badener Wahrzeichen haben.» Auch fürs Jassen wird es Platz haben: «Wir haben eine Jass-Ecke. Peter Keller, alias Einstein, ist bei uns dabei und wird mitspielen. Er ist ein Fernsehstar und wird sicher den einen oder anderen Besucher in den «Drehpunkt» locken. «Keller kennt man in Baden und weit darüber hinaus», freut sich Sulzer.
Das Bodenständige zeigt sich auch beim Essen. Es werden Speisen serviert, die einem das Feiern vereinfachen. «Ohne stabile Grundlage ist die Badenfahrt schnell vorbei», sagt Sulzer mit einem Lachen. Die Menüs seien zwar eher rustikal, aber geschmacklich makellos. Sulzer schwärmt: «Es wird wieder den feinen Hackbraten vom Metzger Müller geben. Der war der Renner am vergangenen Stadtfest.» Es werde auch Sweet and Sour geben und natürlich Würste und Schnitzelbrot zum Mitnehmen.
Der Quartierverein vom Chrüzliberg will aber nicht nur mit dem Drehpunkt ein Zeichen setzten. Er will etwas bauen, dass weit länger, nämlich über die Badenfahrt hinaus, Bestand haben soll: Ein Gipfelkreuz auf dem Chrüzliberg. Das Kreuz, so vermutet der Verein, gab dem Berg seinen Namen und thronte dort auf rund 500 Meter über Meer auch bis ins frühe 19. Jahrhundert. Pünktlich zur Badenfahrt soll es wieder dort stehen, gebaut aus Eichenholz aus dem Badener Wald. Doch warum genau jetzt? Ruth Sulzer erklärt: «Anfang Jahr kam ein Gönner, der anonym bleiben will, auf uns zu. Er übernimmt die vollen Kosten für das Kreuz. Es soll ein Geschenk an das Quartier und die Stadt sein.» Dem anonymen Spender sei es aber wichtig, dass das Kreuz nicht als religiöses Symbol verstanden wird, sondern als Teil der Geschichte Badens. Der Querbalken sei auch länger als bei einem Kruzifix. Ruth Sulzer sagt stolz: «Es soll über die Badenfahrt und über die Stadt wachen.» Das fünf Meter hohe und mehr als drei Meter breite Bauwerk muss aber zuerst noch bewilligt werden. «Wir haben das Baugesuch eingereicht und warten noch auf den Bescheid des Kantons. Die Stadt und die Ortsbürgergemeinde gaben bereits grünes Licht. Wir sind guter Dinge», so Sulzer weiter. Sie hofft, dass der Stadtrat an seiner letzten Sitzung am 10. Juli die Bewilligung erteilt.