Spreitenbach
Ihre Bilder haben es von Spreitenbach bis nach New York geschafft

Für Ursi Spaltenstein geht ein Traum in Erfüllung – zwei ihrer Bilder werden in der Broadway Gallery ausgestellt. Spaltensteins Traum, von der Kunst leben zu können, ist plötzlich möglich.

Carolin Frei
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Zwei Bilder von Ursi Spaltenstein, die an ihrer ersten Bilderausstellung im Gemeindehaus in Spreitenbach ausgestellt waren, werden auch in der Broadway Gallery in New York zu sehen sein.Carolin Frei

Zwei Bilder von Ursi Spaltenstein, die an ihrer ersten Bilderausstellung im Gemeindehaus in Spreitenbach ausgestellt waren, werden auch in der Broadway Gallery in New York zu sehen sein.Carolin Frei

«Ich konnte es fast nicht glauben, dass mir so etwas passiert», sagt Ursi Spaltenstein, ehemalige Radio- und Fernsehmoderatorin.

Über Mail wurde sie von der Broadway Gallery in New York angefragt, ob sie nicht zwei ihrer Bilder an einer Gemeinschaftsausstellung mit anderen internationalen Künstlern zeigen möchte.

«Erst wollte ich das Mail sogar löschen», erinnert sich Spaltenstein, die in Spreitenbach wohnt. Doch beim genaueren Hinschauen der Zeilen erwies sich das Ganze jedoch nicht als Scherz.

Die Galerie war auf die Website von Ursi Spaltenstein gestossen, auf der auch die Werke, die in Spreitenbach von Mitte März bis Ende Mai ausgestellt waren, zu finden sind.

Malen schon immer Leidenschaft

«Diese Anfrage aus New York macht mich schon etwas stolz und macht mir Mut, auf meinem Weg weiterzugehen.»

Malen war schon immer eine der Leidenschaften, die Ursi Spaltenstein in ihrem bewegten Leben begleitet haben. Schon vor ihrer Zeit als Radio- und Fernsehfrau als auch später, als sie sich den Lebensberatungen, dem Web-Design und dem Geben von Kalligrafie-Kursen verschrieben hatte, frönte sie diesem Hobby.

Von Bologna bis nach Wien

Seit fünf Jahren betreibt Spaltenstein dieses Hobby sehr intensiv. Gut 150 Bilder hat sie in dieser Zeit geschaffen, wovon 63 im Gemeindehaus in Spreitenbach zu sehen waren.

Zwei abstrakte Bilder von dieser Ausstellung – die ansonsten bei ihr zu Hause hängen – gehen nun Richtung New York.

Geschaffen in einem Mixed-Media-Stil aus Sand, Acryl, Pigmenten, Beize, Tusche und Schellack. Bis Ende Juli müssen die Kunstwerke am Broadway sein, wo sie bis Ende August bestaunt werden können.

«Ich freue mich, an der Vernissage am 6. August mit von der Partie zu sein. Ein bisschen nervös bin ich jedoch schon», sagt die 54-Jährige.

Für sie bedeutet diese Ausstellung in New York eine gute Gelegenheit, sich dem internationalen Publikum zu stellen und Kontakte zu knüpfen.

Erste Wellen hat die Ausstellung im August bereits geschlagen. Aufgrund der Publikation in verschiedenen Fachzeitschriften und auf der Internetseite der Broadway Gallery wurden auch andere Galerien auf Ursi Spaltenstein aufmerksam.

Und prompt kamen weitere Anfragen von London, Verona, Bologna und Wien. «London habe ich aus Zeitgründen abgesagt. Bologna und Wien könnten ein Thema werden», so Spaltenstein.

«Will von Kunst leben können»

Nicht nur ausländische Galerien haben bei Ursi Spaltenstein angeklopft, sondern auch heimische. So sind unter anderem Bilder in der Gemeindebibliothek in Geroldswil ausgestellt, im September kann man weitere Werke im Schloss Klingnau und im Dezember in der Stadtscheune in Mellingen begutachten.

Beim Projekt Kunst am Schrank, das im Oktober in Birr vorgestellt wird, macht die Künstlerin ebenfalls mit.

Da läuft aber ganz schön viel, seit der ersten Ausstellung in Spreitenbach? «In der Tat», sagt die Künstlerin freudestrahlend.

«Es wäre schön, wenn ich eines Tages davon leben könnte. Der Ansturm auf meine Bilder hält sich noch in Grenzen, doch das dürfte sich – Broadway sei Dank – wohl bald ändern», meint Spaltenstein augenzwinkernd.