Furttal
Im Baustellenwagen endet die erste Runde

Das mobile Jugendhaus zieht nach der ersten Tournee Bilanz. Die Standplätze stellen noch die eine Knacknuss dar. Einerseits soll das mobile Jugendhaus gut mit dem Velo oder Töffli erreichbar sein, andererseits soll es nicht stören.

Caroline Frei
Drucken

«Dieses Wochenende waren wir in Otelfingen, am nächsten Wochenende wird der Wagen in Dänikon platziert. Danach ziehen wir vom Trägerverein Jugendhaus unteres Furttal zusammen mit den Behörden und der Schule Bilanz», sagt Patrick Hanke.

Der 43-Jährige ist seit 1. Juli für die Jugendarbeit in den Gemeinden Hüttikon, Otelfingen, Boppelsen und Dänikon verantwortlich. Ganz ideal sei die Lösung im Baustellenwagen nicht, meint Patrick Hanke, aber bis man passende Räume gefunden habe, sei dies die beste Variante.

Im Wagen wird es schnell eng, und das kann, wenn man sich diskret mit einer Kollegin oder einem Kollegen austauschen will, stören. Auch die Standplätze stellen noch die eine oder andere Knacknuss dar.

Einerseits soll das mobile Jugendhaus gut mit dem Velo oder Töffli erreichbar sein, andererseits soll es so gelegen sein, dass die Anwohner nicht gestört werden. Bereits ab Freitagabend öffnet das mobile Jugendhaus, das jedes Wochenende in einer der vier erwähnten Gemeinden steht, seine Türen. Platz bietet der Wagen für etwa 30 Personen. Weil aber mehr Jugendliche das Angebot nutzen, wird jeweils noch ein Partyzelt aufgestellt.

Erst Vertrauen aufbauen

Wer kam auf die Idee, das Jugendhaus in einem Baustellenwagen unterzubringen? «Die Idee war schon geboren, bevor ich als Jugendarbeiter anfing», sagt Hanke, der sich in Deutschland zum Streetworker ausbilden lässt.

Weil er eher ein Mann der Taten anstatt der langen Diskussionen sei, habe er sich auf der Tauschbörse Ricardo schlaugemacht. «So kam es, dass ich an meinem ersten Arbeitstag gewissermassen mit dem Baustellenwagen unter dem Arm angefangen habe», sagt er lachend.

Bis der Wagen jedoch so hergerichtet war, dass er auf Tournee gehen konnte, gingen noch einige Wochen ins Land. Am 23. September startete das mobile Jugendhaus in Otelfingen – dort wird es die erste Runde auch beenden.

Welche Bilanz zieht Hanke? «Nachdem die Jugend in diesen Gemeinden lange ohne Jugendhaus und Jugendarbeiter war, ist der Aufbau der Netzwerke und Strukturen intensiv. Mit meinem 50-Prozent-Pensum komme ich bei dem, was ich noch alles aufgleisen will, an meine Grenzen. Wir wollen vor allem jene Jugendlichen, die nicht ins Jugendhaus kommen, abholen.

Dieser Prozess braucht aber Zeit, da man erst Vertrauen aufbauen muss.» Hanke weiss, wovon er redet: Er verdiente seine Sporen während der Zeit als Psychiatriepfleger bzw. als Betreuer von Behinderten und später von schwer erziehbaren Jugendlichen ab.