Jetzt ist der Garten in Spreitenbach an der Grenze zu Dietikon beseelt – Bruno Webers letztes grosses Werk wurde mit Wasser belebt. Im Bruno-Weber-Park sprudelt das Wasser von allen Seiten. Das Seeufer wird in den nächsten Wochen noch bepflanzt.
Es wäre ein Tag ganz nach Bruno Webers Geschmack gewesen. Denn der im Oktober letzten Jahres verstorbene Dietiker Künstler liebte das Wasser, das auch als zentrales Element seines letzten grossen Projekts, des Wassergartens, fungiert.
Und am Mittwoch war Wasser im Bruno-Wasser-Park in Spreitenbach an der Grenze zu Dietikon allgegenwärtig. Es kam «von oben und von unten», wie seine Frau, Künstlerin Mariann Weber-Godon, lächelnd bemerkte.
Rund 400 Kubikmeter Wasser
Von oben kam das Wasser in Form von Regen, der am Morgen unablässig auf die farbigen Fabeltiere im Bruno-Weber-Park hinabtropfte. Und von unten kam es durch einen Schlauch der Feuerwehr Dietikon, der einen satten Strahl davon in den von Skulpturen umrandeten Wasserpark hineinpumpte.
Schätzungsweise 400 Kubikmeter Wasser waren es, als die Arbeit kurz vor 11 Uhr vollendet war, wie Werner Von Holzen, Stellvertretender Werkmeister der Stadt Dietikon, sagte. Er war gemeinsam mit drei Personen der Feuerwehr Dietikon aufgeboten worden, um den Wassergarten mit Wasser aus dem Quellreservoir Röhrenmoos zu füllen – ein Geschenk der Stadt Dietikon.
Es war nicht das erste Mal, dass Von Holzen im Bruno-Weber-Park zu tun hatte. «Wir füllen auch alle zwei Jahre den kleineren Teich im hinteren Teil des Parks», sagte er. Auch das Wasser im mehr als doppelt so grossen Wassergarten wird alle zwei Jahre erneuert werden müssen. In der Zwischenzeit wird das Wasser, das zweirüsslige Elefanten, Spinnen und Frösche ausspeien, durch einen internen Rundlauf geführt und gereinigt.
Sie freue sich, dass das Projekt nun langsam vollendet werde, sagte Mariann Weber, während sie zuschaute, wie sich der See langsam füllte. «Jetzt ist der Wassergarten beseelt.» Sie sei überzeugt, dass alles so aussehe, wie es sich ihr Mann gewünscht habe: «Sicher schaut er uns heute von oben her zu.»
Doch fertig ist das Lebenswerk von Bruno Weber, der diese Woche 81 Jahre alt geworden wäre, noch lange nicht. «Würden wir alle seine weiteren Ideen umsetzen, hätten wir gut und gerne noch 20 Jahre lang zu tun», sagt Mariann Weber. Wie viele Ideen noch umgesetzt werden können, weiss heute niemand. Nur so viel: «Wir machen weiter», sagt Mariann Weber. Gemeinsam mit ihren Kindern und der 1990 gegründeten Bruno-Weber-Stiftung will die Künstlerin den Park im Sinn ihres verstorbenen Mannes fertigstellen.
Pflanzen und ein «Platz der Ruhe»
Doch zuerst einmal gilt es, den Wassergarten zu vollenden, der ab sofort mit Wasser besichtigt werden kann, jedoch offiziell erst im nächsten Frühjahr mit einem Fest für die Öffentlichkeit eingeweiht wird.
In den nächsten zwei Wochen werden die Ränder des Sees mit schilfartigen Pflanzen begrünt, ebenso der Hügel daneben, auf dem ein «Platz der Ruhe» eingerichtet wird. «Bruno hat es sich so gewünscht», sagt Mariann Weber. In seinem Reich ist der Künstler allgegenwärtig.