Baden
Im «Dräcksack» liegen auch immer öfters Videos

Der Werkhof wird während des Fests von Mitarbeitenden der Stadtverwaltung unterstützt. Das bedingt ein frühes Aufstehen der Beteiligten. Kurz vor 5 Uhr früh findet bereits die erste Lagebesrpechung statt.

Katia Röthlin
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Baden: Der Abfall vom Stadtfest sammelt sich
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Vor der Post - auch hier, Abfall, wohin man schaut (kru)
Die Halde um halb sieben - wieder geputzt (kru)
Die Halde morgens um fünf (kru)
Der Dräksak ist schwer - da braucht es Teamwork (kru)
Stadtrat Roger Huber schwingt den Besen (kru)

Baden: Der Abfall vom Stadtfest sammelt sich

Morgens um vier – der Wecker klingelt früh. Um Viertel vor fünf ist Einsatzbesprechung. Thomas Stirnemann, Leiter des Werkhofs, begrüsst an diesem Samstagmorgen nicht nur seine Mitarbeiter, sondern auch Mitarbeitende des Stabs- und Personaldienstes der Stadt sowie Stadtrat Roger Huber. Sie helfen beim Aufräumen nach dem ersten Stadtfestabend. An den nächsten Tagen werden andere Mitarbeitende der Verwaltung diesen Dienst übernehmen – freiwillig, versteht sich.

Strassen sind mit Abfall übersät

Die Teams werden eingeteilt, die Handschuhe verteilt, dann geht es ab auf die Strasse. André Hediger und Markus Meier fahren mit dem Kehrichtwagen zuerst in die Halde. Es gibt kaum ein Durchkommen. Die Strasse ist übersät mit Abfall. Stadtrat Roger Huber und Astrid Thommen, Mitarbeiterin des Stadtammanns, wischen den Dreck aus den Wiesen und dem Bord, die Putzmaschine fährt die Strasse rauf und runter. «Es ist unglaublich, was da einfach weggeworfen wird», sagt Brigitta Knöpfel, Mitarbeiterin beim Personaldienst. «Es würde mir doch nie in den Sinn kommen, auch nur eine Flasche irgendwo stehen zu lassen.»

Hediger und Meier sammeln die Abfallsäcke bei den Depots ein, leeren die «Dräcksäck». Die auffälligen grossen gelben Behälter stehen überall, trotzdem liegt viel Abfall einfach auf der Strasse. «Littering ist ein gesellschaftliches Problem», sagt Thomas Stirnemann. «Und das nicht nur am Stadtfest.» Die Säcke sind schwer, die beiden Männer müssen sie zu zweit in den Kehrichtwagen werfen. Oft findet sich darin auch Abfall, der nicht vom Stadtfest stammt – Videokassetten oder alte Fotokalender.

Langsam wird es hell. Während Hediger und Meier immer noch mit ihrem Kehrichtwagen von Sackdepot zu Sackdepot fahren, haben andere Werkhofmitarbeiter die Stände für den Samstagsmarkt aufgestellt – die alltägliche Arbeit läuft auch während dem Stadtfest weiter. Um neun Uhr ist der Einsatz für die Freiwilligen beendet. Bei einem Znüni trifft man sich noch einmal im Werkhof. Alle sind beeindruckt: von der Abfallmenge und von der täglichen Arbeit der Werkhofmitarbeiter.

Mit Wasser gegen Urin

Thomas Stirnemann ist zufrieden. «Wir sind besser voran gekommen, als ich erwartet hatte. Das Abfallkonzept greift, nur die Mülltrennung könnte noch besser funktionieren.» Für die Werkhofmitarbeiter ist der Tag noch nicht zu Ende. Die Marktstände müssen abgeräumt werden, und nach der Trocken- folgt die flächendeckende Nassreinigung. «Sonst», sagt Stirnemann, «stinkt nach ein paar Tagen die ganze Stadt nach Urin.»