Skurrile Strassenkunst, eine Modenschau und die Holzbrücke als Ort des Schauspiels: Wer dies erleben wollte, musste am Samstag dem Halde-Quartier einen Besuch abstatten.
Bei der Holzbrücke im Halde-Quartier ertönt Musik einer Drehorgel. Bald finden sich ein paar Leute ein, die der Musik lauschen. Ein Mann in skurriler, altmodischer Kleidung dreht unermüdlich den Hebel an seiner Orgel. Es ist Meister Eckart von Salon Morpheus. Als sich eine grössere Menge Schaulustiger eingefunden hat, beginnt der Mann ein paar Zaubertricks zu zeigen. Die Leute klatschen begeistert. Zum Schluss beweist er, dass er nicht nur Zaubertricks kann, sondern auch Feuer schluckt. Kinderaugen werden grösser und einige Zuschauer geben ängstliche Laute von sich. Somit war die «tollkühne Gassenschau» im Halde-Quartier eröffnet. Kurz vor 16 Uhr strömten die Leute auf die Holzbrücke, um das weitere Spektakel zu verfolgen. Trotz des nasskalten Wetters war es bald schwierig noch einen guten Platz zu ergattern, um die nachfolgenden Shows und die Modenschau zu sehen. Daniel Malheur, Künstler von Salon Morpheus, zeigte nicht nur, dass er ein begnadeter Sänger war, sondern führte die Zuschauer mit Humor durch die einzelnen Programmpunkte.
An der Modenschau wurden Kleider von «Duchesse-Vintage & More», Claudia Nabholz, der das Café-Bistro Frau Meise gehört, des «WWF Panda Ladens», sowie Taschen von Peter Fasnacht gezeigt. Auch Möbel von «Licht und Möbel» wurden von den Models über den Laufsteg getragen. Sarah Studer, Inhaberin von «Duchesse-Vintage & More» und Initiantin der Gassenschau, hatte keine professionellen Models für die Show angeheuert, sondern Frauen der Tanzgruppe Ussa Pinazza. Dies ganz getreu dem Motto, dass die Gassenschau von Leuten aus dem Halde-Quartier gestaltet werden sollte. So durfte dann auch die eine oder andere tänzerische Einlage bei der Modenschau nicht fehlen.
Doch was wäre eine tollkühne Gassenschau ohne das Stadtoriginal Stella Palino. Mit ihrer etwas skurrilen, aber kreativen Art begeisterte sie das Publikum nicht nur mit ihrer Show, sondern auch mit ihrem extravaganten Kostüm. Zum Schluss durften sich die Zuschauer auch noch über eine Gesangseinlage von Stella Palino freuen.
Vor ihrem Umzug von der Mittleren Gasse in die Untere Halde organisierte Sarah Studer vor zwei Jahren schon einmal eine Gassenschau. «Ich wollte eine Show machen und habe mir überlegt, wie das aussehen könnte. Dann kam mir die Idee, alle Läden des Halde-Quartiers zu involvieren. Daraus ist dann ein Gassenevent entstanden», sagt sie. Insgesamt 15 Läden haben sich zusammengeschlossen, um die «tollkühne Gassenschau» auf die Beine zu stellen. Neben den Darstellungen konnten sich die Zuschauer auch an ein paar Essständen stärken.