Baden
Im Olymp der Kongressstädte: Trafo ist die beste Schweizer Eventhalle

Das Trafo Baden wurde zur besten Eventhalle der Schweiz gekürt – davon profitiert der ganze Tourismus.

Carla Stampfli
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Das Trafo Baden (hier anlässlich des Neujahrsapéros 2015) ist nun auf Augenhöhe mit den grossen Kongressstädten wie Zürich, Basel und Luzern. Archiv/Alex Spichale

Das Trafo Baden (hier anlässlich des Neujahrsapéros 2015) ist nun auf Augenhöhe mit den grossen Kongressstädten wie Zürich, Basel und Luzern. Archiv/Alex Spichale

Alex Spichale

Es liess berühmte Veranstaltungsstätten wie die Maag-Halle in Zürich und den Saalbau Rhypark in Basel hinter sich: das Trafo Baden. Diese Woche wurde das im Jahr 2003 eröffnete Kongress- und Businesszentrum im Rahmen des Swiss Location Awards 2016 als beste Eventhalle der Schweiz ausgezeichnet. «Baden ist nun als Kongressstadt gelandet», sagt Roberto Scheuer, Geschäftsführer der Trafo Baden Betriebs AG, erfreut. Thomas Lütolf, Leiter Standortmarketing, stimmt ihm bei: «Baden ist nun im Tagungsgeschäft auf Augenhöhe mit den grossen Kongressstädten wie Zürich, Basel und Luzern.» Das habe nicht nur damit zu tun, dass das Trafo – in den ehemaligen Transformatoren- und Industriehallen der einstigen Brown Boveri & Cie gelegen – in Sachen Architektur die Geschichte der Stadt widerspiegelt, sondern auch, dass es als Flaggschiff eine nationale Ausstrahlung geniesst. «Baden hat sich heute als Tagungsdestination im Grossraum Zürich positionieren können», sagt Lütolf.

Anzahl Anlässe fast verdoppelt

Ausschlaggebend für den Schritt an die Spitze war die Erweiterung des Trafos im November 2014 für 50 Millionen Franken: Seither stehen den Veranstaltern zweimal so viel Raum für Events – über 4000 Quadratmeter – und neu 81 Hotelzimmer zur Verfügung. «Mit dem Erweiterungsbau haben wir viel darangesetzt, das Kongress- und Businesszentrum noch bekannter zu machen», sagt Geschäftsführer Scheuer. Dies lässt sich auch an den Zahlen ablesen: Während zuvor rund 240 Anlässe pro Jahr mit rund 70 000 Besuchern stattgefunden haben, sind es heutzutage gut 500 Veranstaltungen, die von zirka 120 000 Gästen besucht werden.

«In den frühen 2000er-Jahren konnten wir die Nachfrage nach Tagungen nur beschränkt decken. Mit dem heutigen Volumen haben wir das Problem nicht mehr», sagt Standortmarketingleiter Lütolf. Er nennt auch «kleinere Perlen» wie das Hotel Du Parc und die Konzerthalle Nordportal, die es an der Verleihung des Swiss Locations Awards 2016 ebenfalls unter die Top Ten geschafft haben – in den Kategorien beste Meeting- beziehungsweise beste Partylocations. «Sie und weitere machen gemeinsam mit dem Trafo die Stärken von Baden aus.»

Richtiges Angebot platziert

Ob der gesamte Tourismus vom Schub profitiert? «Ja, das Potenzial ist klar vorhanden», sagt Lütolf. Bei der Eröffnung des Trafohotels ging man zwar davon aus, dass sich das neue Angebot für die anderen Hotels anfänglich belastend auswirken würde. Mit anderen Worten: Dass die Übernachtungszahlen in Baden eher mittelfristig ansteigen könnten. Diese Einschätzung erwies sich aber als unbegründet. Denn parallel zum erweiterten Hotelangebot stieg die Nachfrage innerhalb eines Jahres um rund 20 Prozent. «Es sieht ganz danach aus, als hätten die lokalen Dienstleister das richtige Angebot platziert», sagt Lütolf.

Roberto Scheuer ist es ein Anliegen, nicht nur Wertschöpfung für das Trafo, sondern auch für den Standort Baden zu generieren. So sollen auch umliegende Betriebe profitieren. Für das Trafo gelte es nun, das Business für Grossanlässe ab 1000 Personen sowie für kleinere und mittlere Veranstaltungen weiter auszubauen, zudem die Beziehungen zu den Veranstaltern zu stärken.