Dank dem «Aufstand im Schlaraffenland» wurde das Kinder- und Jugendtheater vor 25 Jahren gegründet. Jetzt probt die Truppe das Stück erneut. Die Premiere steht morgen Samstag auf dem Programm.
Eine bunt gemischte Truppe Kinder und Jugendliche probt auf der Bühne. Rebekka Renggli arbeitet mit viel Geduld und Engagement Stelle für Stelle das Bühnenstück mit ihnen durch. Renggli ist eine der Leiterinnen im Kinder- und Jugendtheater Turgi. Sie und ihre Theatertruppe stecken mitten in den Proben für das Stück «Aufstand im Schlaraffenland», das sie im November aufführen.
Zuerst das Stück dann das Theater
Die Kinder auf der Bühne sind zwischen 6 und 20 Jahre alt. Für viele ist die Theatergruppe nicht nur ein Hobby, sondern auch eine zweite Familie. «Zusammen Theater spielen verbindet und schweisst uns zusammen», sagt eines der Kinder. Das Teamwork zeigt sich vor allem bei den Grossen. Sie helfen den Kleinen, wo sie können. Man spürt, dass jeder Einzelne mit viel Herzblut an seiner Rolle arbeitet. Im neuen Stück müssen die jungen Schauspieler viel singen, was für die Gruppe eine Herausforderung darstellt.
Für Rebekka Renggli hat das Stück und die ganze Theatergruppe eine besondere Bedeutung. Vor rund 25 Jahren hatte die Mutter von Renggli dieses Stück mit den Dorfkindern aufgeführt. Renggli war damals selber noch ein Kind und hat darin mitgespielt. «Die Lieder sind mir bis heute nicht aus dem Kopf gegangen», sagt sie. «Ich wusste, dass ich eines Tages das Stück mit den Kindern und Jugendlichen wieder auf die Bühne bringen werde, und erfülle mir so einen kleinen Traum.» Weil das Stück damals auf so grossen Anklang gestossen ist, wurde nach der Aufführung das Kinder- und Jugendtheater Turgi gegründet.
Glück aus der Dose
Obwohl das Stück rund 30 Jahre alt ist, passt seine Bedeutung gut in die heutige Zeit. Das Leben im Schlaraffenland scheint ein Traum zu sein. Ob teure Sportwagen, Glück aus der Dose oder eine schöne männliche Stimme, alles lässt sich kaufen und die Händler machen ein gutes Geschäft. Doch trotz all diesem Luxus sind die Jugendlichen nicht glücklich und fangen an, sich zu langweilen. Die Bewohner des Schlaraffenlandes beginnen, sich sogar zu streiten.
Das Stück zeigt, dass Besitz an sich nicht glücklich macht. «Uns geht es heute so gut, und wir merken es nicht einmal. Oft machen wir uns Probleme, die eigentlich gar keine sind», meint Renggli.
Aufführungen. Mehrzweckhalle Turgi: Samstag, 2. November, 18 Uhr. Sonntag, 3. November, 17 Uhr. Samstag, 23. November, 18 Uhr. Sonntag, 24. November, 17 Uhr.