Bäderquartier
In Baden sagt jetzt Bad Zurzach, wo es lang geht

Stephan Güntensperger, zuständig für die Bäderprojekte, will dieses Jahr die Abbrucharbeiten starten, damit im Winter mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Ziel bleibt die Eröffnung des neuen Bads am 1. September 2018.

Roman Huber
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Eine der neusten Visualisierungen des neuen Thermalbades zeigt den Blick durch das Innere aufs Aussenbad und hinüber nach Ennetbaden. Mario Botta Architetto

Eine der neusten Visualisierungen des neuen Thermalbades zeigt den Blick durch das Innere aufs Aussenbad und hinüber nach Ennetbaden. Mario Botta Architetto

ZVG/Mario Botta Architetto

Im Bäderquartier steht eine Übergabe an: Zwar bleibt Benno Zehnder, treibende Kraft und Initiant der Bäderprojekte, vorderhand noch im Verwaltungsrat. Doch fest steht bereits, dass er das Präsidium an der nächsten Generalversammlung der Verenahof AG abgeben wird.

Die Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach + Baden, die seit 2008 am Aktienkapital beteiligt ist, hat inzwischen die Mehrheit übernommen und wird das Präsidium stellen. Operativ wird Stephan Güntensperger, als Vorsitzender des Leitungsausschusses «Bäderprojekte Baden» die Führung übernehmen. Er war vorher Direktor der Stiftung Gesundheitsförderung.

Die Detailplanung für die Baufelder 1 und 2 (Thermalbad mit Parking und Wohn-/Ärztehaus würde auf Hochtouren laufen, verrät Güntensperger. Dabei müssen rund 70 Auflagepunkte in die Pläne integriert werden. «Es sind unter anderem Punkte, welche die Procap für behindertengerechtes Bauen eingebracht hat», erklärt er.

Ein letzter Blick in die Bäderhotels beim Thermalbad
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Quellfassung im Verenahof-Untergeschoss. Im Bäderquartier gibt es total 18 Quellen, aus denen 1 Million Wasser pro Tag fliessen.
Efeu kämpft sich ins Treppenhaus, der Boden ist bedeckt mit Staub und Schutt.

Ein letzter Blick in die Bäderhotels beim Thermalbad

Sandra Ardizzone

Bus ohne Fahrer bald in Baden?

Zudem muss die Verenahof AG die Massnahmen zum Mobilitätskonzept vor Baubeginn nachgeliefert haben. «Hier geht es in erster Linie um den Nachweis zur Förderung des öffentlichen Verkehrs», sagt Güntensperger. Man sei gut unterwegs sei. Nebst dem herkömmlichen Shuttle-Betrieb sei auch die Idee eines «Busses ohne Chauffeur» aufgekommen, wie er von der Postauto Schweiz AG in Sion geplant ist.

Die Verenahof AG würde sich auch für eine Seilbahn-Verbindung einsetzen, wie sie von RVBW-Direktor Stefan Kalt immer wieder ins Spiel gebracht wird, «sofern die technische, finanzielle und politische Machbarkeit gegeben ist», fügt Güntensperger an.

Die Verenahof AG tritt bei den Bäderprojekten als Bauherrschaft auf und wird auch Eigentümerin der Immobilien bleiben. Den Betrieb werden 100-prozentige Tochtergesellschaften der Stiftung übernehmen: die ThermalBaden AG das neue Bad, die Thermalpark AG das Parkhaus, die RehaClinic den Klinikbetrieb im «Verenahof». Im Wohn-/Ärztehaus soll zum Unter- und Erdgeschoss ein halbes Geschoss mehr für medizinische Dienstleistungen zur Verfügung gestellt werden.

Eine Kooperation mit der Hirslanden Gruppe, mit der die Bad Zurzacher zum Beispiel in Luzern zusammenarbeiten, sei nach wie vor im Gespräch. Die Wohngeschosse sind vornehmlich für Wohnen mit Service gedacht.

Neue Visualisierungen: So soll das neue Thermalbad Baden aussehen.
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Sauna.
Restaurant.
Innenansicht Badebereiche.
Schwimmbecken.
Aussenansicht.
Aussenansicht.
Aussenansicht.
Thermalbad Baden: So sieht das Botta-Bad von innen aus
So soll das neue Thermalbad Baden aussehen. (Visualisierung)
So soll das neue Thermalbad Baden aussehen. (Visualisierung)
So soll das neue Thermalbad Baden aussehen. (Visualisierung)
So soll das neue Thermalbad Baden aussehen. (Visualisierung)
So soll das neue Thermalbad Baden aussehen. (Visualisierung)
So soll das neue Thermalbad Baden aussehen. (Visualisierung)

Neue Visualisierungen: So soll das neue Thermalbad Baden aussehen.

zvg

Abbrucharbeiten noch dieses Jahr

Erklärtes Ziel der Verenahof AG ist es, die Abbrucharbeiten noch dieses Jahr starten zu können, damit im Winter mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Würden die Planungsarbeiten und die Ausschreibung für den Generalunternehmer nach Programm laufen, sei die Eröffnung des neuen Bades am 1. September, am Tag der Heiligen Verena, für die Stiftung nach wie vor realistisch.

Mit der Denkmalpflege habe man bezüglich Erhaltung des Elefanten-Saals bereits die Gespräche aufgenommen. «Wir werden eine Lösung finden», ist Güntensperger überzeugt. Mit der Umnutzung des Saals zu Zimmern möchte die Stiftung den durch den Wegfall der «Botta-Kuppel» verloren gegangenen Raum wettmachen. «Vielleicht finden wir im Dachbereich doch noch eine Lösung, um etwas Raum zu gewinnen», so Güntensperger.

«Wir hoffen, nach den Sommerferien auch die Baubewilligung für das Verenahof-Geviert zu erhalten», sagt Güntensperger. Dann wäre man startklar, um alle Projekte parallel zu starten.

Am liebsten alles aufs Mal bauen

Die Bauherrschaft ist davon überzeugt, dass nicht nur sie, sondern auch die Anwohnerschaft es begrüssen würde, wenn die Arbeiten auf den Baufeldern 1 und 2 (Thermalbad und Wohn-/Ärztehaus) sowie im Verenahof-Geviert gleichzeitig durchgezogen werden könnten. Dadurch gibt es Synergien, und die Bauzeit könnte verkürzt beziehungsweise die Baustellen-Logistik vereinfacht werden. Das Architekturbüro von Mario Botta arbeitet laut Güntensperger speditiv, und mit der Stadt sei man einvernehmlich unterwegs.

Was aus dem «Freihof» werde, wenn die Klinik in die Gemäuer des «Verenahof», «Ochsen» und «Bären» einzieht, stehe noch nicht fest, ist von der Stiftung Gesundheitsförderung zu erfahren. Zurzeit beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe mit der Zukunft des «Freihofs».

Klar ist lediglich, dass die Stiftung entgegen früher gehegten Absichten die Liegenschaft behalten wird, «dies nicht zuletzt wegen der guten Lage und des angrenzenden Baulandes». Güntensperger: «Wir prüfen unter anderem in Anlehnung an das frühere Projekt einer Seniorenresidenz Varianten und Formen für das Wohnen im Alter.»