Baden
In Baden tragen die Ampeln jetzt gelbe Jacken und weisse Handschuhe

Die Verkehrslotsen bei der Baustelle an der Bruggerstrasse in Baden brauchen viel Konzentration, um ihre Arbeit ausführen zu können. Einsatzleiterin Yasmin Müller zieht nach den ersten Tagen eine Bilanz.

Michael Hugentobler
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An der Bruggerstrasse fahren am Dienstagmorgen Lastwagen, Postautos, Busse und Personenwagen vorbei. Die meisten Fahrer haben es eilig, einige hupen. Zwischen den Fahrbahnen stehen Bagger und Baufräsen, Bauarbeiter reissen den Belag auf. Über ihnen schweben Arbeiter auf Teleskop-Hebebühnen und sind damit beschäftigt, die letzten Ampeln und Strassenschilder abzuschrauben. Die ganze Stimmung hat etwas Hektisches an sich.

Ganz ruhig und konzentriert ist Yasmin Müller, die in einer leuchtend gelben Jacke am Strassenrand steht und einem Kollegen funkt, der mitten auf der Kreuzung steht. «Hast du deine Pause schon gemacht?», fragt Müller via Funk. «Ich war soeben 30 Minuten weg», knarzt es zurück. Yasmin Müller ist zufrieden mit der Antwort.

Ein anspruchsvoller Job

«Bei unserem Job ist es wichtig, dass wir nie länger als drei Stunden am Stück arbeiten – danach müssen wir 30 Minuten Pause machen», sagt Yasmin Müller. Sie ist Einsatzleiterin des Verkehrsdienstes, der in den nächsten Monaten die Autos um die Baustelle an der Bruggerstrasse lotst. «An den Abenden, wenn wenig Verkehr fliesst, kann ein Einsatz schon mal drei Stunden dauern», sagt sie. Normalerweise seien die Lotsen aber eineinhalb bis zwei Stunden auf der Strasse.

«Wir brauchen genügend Ablösungen, damit wir frisch und munter bleiben», so Müller. Der Lotsendienst erfordere Konzentration. «Wenn wir auf der Kreuzung stehen, brauchen wir vorne und hinten Augen», sagt Müller. Nur so würden sie Gefahren richtig abschätzen können. Dazu hat sie eine Ausbildung beim Polizeiverbund Suret absolviert und eine Prüfung abgelegt. «Dort lernt man, wie man sich im Verkehr verhalten muss und wie man Konflikte löst», sagt Müller.

Konflikte gab es bei der Baustelle an der Bruggerstrasse bisher noch keine. «Die Baustelle ist noch sehr neu und die Autofahrer sind noch nicht genervt», sagt Müller. Einige seien höchstens ein bisschen verwirrt, da die Verkehrssituation jetzt anders sei als zuvor. «Wir hatten aber noch keine brenzligen Situationen und keine Blechschäden.»

Eine Herausforderung

Yasmin Müller könnte sich keine bessere Arbeit vorstellen, als jene mitten im Verkehr. «Ich liebe meinen Job», sagt sie. Spannend sei einerseits die Herausforderung, sich immer konzentrieren zu müssen, andererseits sei sie gerne draussen. «Privat bin ich sehr viel mit meinen Hunden unterwegs», sagt sie. Auch beim Job wolle sie an der frischen Luft sein. «Im Winter friere ich ein bisschen, im Sommer schwitze ich – aber mit den richtigen Kleidern ist das kein Problem», sagt sie. Zudem komme sie immer wieder an anderen Orten in den Einsatz, was dem Job eine grosse Abwechslung gebe. «Das ist wirklich ein super Job», sagt sie.