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Der 20-jährige Fabian Keller aus Würenlos hat gleich zu Beginn seiner Karriere einen Auftritt bei Virgin Radio Switzerland. Als DJ Farel möchte er dereinst von seinen Auftritten leben können.
Gespielt hat er einst Akkordeon, heute hört er Deutschrap. Er ist DJ, doch in den Ausgang geht er selbst eher selten. Dass Fabian Keller seine Karriere als DJ Farel mitten in der vorherrschenden Pandemie lancieren möchte, passt bei all den Gegensätzen ganz gut.
So richtig durchstarten wollte der 20-Jährige aus Würenlos eigentlich bereits im vergangenen Jahr. Im Januar absolvierte er seinen ersten Auftritt im Zürcher Club Flamingo, der zweite im «Sektor 11» folgte im Februar. Dann kam Corona. An Party wollte damals keiner mehr so richtig denken. Das Nachtleben stand still.
Im Nachhinein sieht Keller die Zwangspause positiv. So oder so zieht er die Musik und den Sport dem Partyleben vor. «Es hat auch seinen Vorteil. So konnte ich mich noch einmal sammeln und meine Fähigkeiten verbessern», sagt er. Zeit zum Üben und Eingewöhnen blieb ihm vor der Pandemie schliesslich kaum.
Seinen ersten Controller kaufte sich Keller nur wenige Wochen vor seiner Premiere, seinen Künstlernamen DJ Farel setzte er damals als Kombination zwischen seinem Vor- und Nachnamen zusammen. Aus dem Hobby wurde auf einmal mehr. «Es ging schon alles ziemlich schnell», sagt er ein Jahr später. Und doch: DJs fand er schon von klein auf faszinierend. Stundenlang arbeitet er sich in die Welt der wummernden Bässe ein, beigebracht hat er sich alles selbst.
«Mit den verschiedenen Möglichkeiten im Internet kommt man sehr schnell und gut voran», so Keller. Seine Eltern unterstützten ihn immer auf seinem Weg, seine Freunde finden das Ganze wiederum cool. Als Vorbild bezeichnet Keller den Briten James Hype. «Wenn ich ihm zusehe, wird mir schon fast trümmlig», sagt er.
Gelegenheiten, dem Idol von daheim aus nachzueifern, hat er momentan genug. Keller befindet sich derzeit in der Rekrutenschule, wegen Corona absolviert er diese im Homeoffice. Im Sommer erst hat er seine Lehre als Mediamatiker abgeschlossen, dass er sich mit Videos und Fotos gut auskennt, kommt ihm zugute. Es erleichtere die ganze Marketingarbeit, sagt er.
In der Schweiz als DJ berühmt zu werden, ist alles andere als einfach, der Konkurrenzdruck ist gross. «Es ist wichtig, einen Wiedererkennungswert zu haben», sagt Keller. Als seinen Vorteil bezeichnet er die breite Palette an Stilrichtungen. Im Club spielt er vor allem Hip-Hop und Latinomusik: «Aber ich kann mir auch Schlager vorstellen.»
Sein Traum ist es, irgendwann von seinen Auftritten leben zu können. Noch aber liegt ein weiter Weg vor ihm, derzeit macht Keller alles nur nebenbei. Ernst nimmt er das Ganze trotzdem, selbst in Zeiten der Pandemie. Erstmals darf er sich heute um 21 Uhr einem grösseren Publikum zeigen. Bei der «Friday Nite Winter Edition» von Virgin Radio Switzerland wird er mit weiteren Newcomern für einmal die «Friday Nite»-Hosts DJ Antoine, Lost Frequencies und EDX ablösen.
Um die sechs bis acht Stunden hat er in den Mix gesteckt, den er als Bewerbung für die Show einschicken musste. Wieder geht nun alles ganz schnell. Die grosse Reichweite, die er nun auf einen Schlag erhält, macht ihn stolz. «Es zeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin», sagt er. Dass dieser von Gegensätzen gepflastert ist, wirkt da nur wie ein weiterer Pluspunkt.