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Auf Initiative der IG Sportvereine führt die Stadt Baden eine Machbarkeitsstudie für ein neues Sportzentrum durch.
Gross war der Aufschrei bei den Sportvereinen in Baden, als sich die Stadt 2015 beim Neubau Burghalde für zwei Einzelturnhallen entschied. Viele wünschten sich eine Dreifachhalle, um dem Mangel an Sportstätten in der Stadt beizukommen. Die Sportklubs fühlten sich bei der Entscheidungsfindung übergangen, was auch mit ihnen selbst zu tun hatte: Es fehlte an einem einheitlichen Auftreten, gemeinsame Interessen konnten sie nur schlecht bündeln. Durch die Gründung der «Interessengemeinschaft Sportvereine Baden» Ende 2017 wollte man in der Politik endlich ein Wörtchen mitzureden haben.
Nun, knapp ein Jahr später, scheint ein erster Schritt gemacht zu sein. Die IG präsentiert Resultate, und zwar dort, wo der grösste Handlungsbedarf besteht: bei der Sportanlage Aue. «Auf unsere Initiative hat die Stadt eine Machbarkeitsstudie für ein Sportzentrum Aue in Auftrag gegeben», sagt Kurt Hochstrasser, Präsident der IG. Möglich sei demnach, die in die Jahre gekommene Sporthalle zu sanieren oder ganz abzureissen, um Platz für eine neue Anlage zu schaffen. «Was sich als realistisch erweist, wird sich zeigen», so Hochstrasser. Detailkenntnisse über die Pläne habe die IG zurzeit nicht. Aber: «Die Studie ist breit angelegt. Es geht also nicht nur um die Halle selbst, sondern auch um die Leichtathletikbahn und Dinge wie Parkierungsmöglichkeiten.» Der Zeithorizont für eine Umsetzung ist noch nicht absehbar, erste Ergebnisse aus der Machbarkeitsstudie werden bis Ende Jahr erwartet.
Doch nicht nur bei der Aue tut sich etwas. Auch ein paar hundert Meter weiter oben, bei der Kantonsschule Baden, ist der Bau von Sporthallen akut. «Der Kanton braucht unbedingt neue Hallen für die Schule, weil die Provisorien aufgelöst werden», erklärt Hochstrasser. Geplant sei, dass der Stadtrat den Kanton «mit ins Boot holt». Sprich: Stadt und Kanton werden möglicherweise ein gemeinsames Projekt realisieren. Gespräche diesbezüglich seien im Gange, so Hochstrasser.
Wiederholt hat in der Vergangenheit der Stadtturnverein auf eine Antwort gedrängt, was denn nun mit der Aue passiere. Die Bemühungen seien jeweils im Sande verlaufen, sagt Hochstrasser, selbst aktives Mitglied beim STV. Wie hat die IG, der rund 30 Badener Sportvereine angeschlossen sind, in so kurzer Zeit solche Fortschritte erreicht? Hochstrasser versucht sich an einer Einordnung: «Ich stelle fest, dass wir als Gesprächs- und Sparringpartner ernst genommen werden.»
Richtig spekuliert hat die IG beim neu zusammengesetzten Stadtrat. Nicht zuletzt aufgrund der Sportaffinität von Stadtammann und STV-Mitglied Markus Schneider hoffte man auf offene Ohren für Anliegen der IG – und fühlt sich nun bestätigt. Hochstrasser: «Die Stadträte begrüssen es, dass die Sportvereine eine starke Stimme erhalten.» Auch Sportvorsteherin Ruth Müri habe ihnen mitgeteilt, sie sei «froh, dass es die IG gibt». Von Müri fordert Hochstrasser aber mehr Eigeninitiative in Sachen Sport: «Es wäre wünschenswert, wenn aus ihrem Ressort künftig mehr Vorschläge kommen.»
Trotz dem bisher Erreichten ist Kurt Hochstrasser mit der IG längst noch nicht da, wo er sie haben möchte. «Wir sind erst ganz am Anfang. Lobbyingarbeit ist für eine neu gegründete Organisation immer eine Herausforderung.» Auch deshalb stehe es weit oben auf der Prioritätenliste, Kontakte zu politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern auszubauen. Besonderes Augenmerk gelte der aktiven Begleitung der Machbarkeitsstudie Aue. Man wolle als IG aber auch Anliegen einzelner Mitgliedsvereine unterstützen, betont Hochstrasser. Brandaktuell sei derzeit die Erhaltung des Hallenbads im Schulhaus Pfaffechappe.